Leitungen verlegt

Schon vor Wochen war mit der Entkernung des Pelzerhauses begonnen worden. Arbeiter rissen Wände auf, entfernten Leitungen und klopften die Fassade ab. Zum Teil hatten sie gegen Schadstoffe zu kämpfen, die separat entsorgt werden mussten. An verschiedenen Stellen wurden bereits Leitungen umverlegt, so etwa an der Untermauerstraße und am Kuhtor. Dann aber war's plötzlich vorbei — zumindest für Außenstehende. Die Gerüste ums Pelzerhaus verschwanden wieder, stattdessen kamen beleuchtete Rentierschlitten an die an verschiedenen Stellen schon reichlich ramponierten Schaufenster. Bautätigkeiten? Fehlanzeige, möchte man meinen. "Nein, natürlich geht es weiter", erklärte gestern Axel Funkel, Deutschland-Chef von Multi Development. Der Projektentwickler will wie berichtet nach dem Forum nun auch die Königsgalerie und das Stadtfenster mit Stadtbibliothek, Volkshochschule und NS-Dokumentationszentrum auf der gegenüberliegenden Straßenseite an der Steinschen Gasse bauen. Warum tat sich zuletzt nichts Sichtbares? Das Problem liegt im Keller. "Unterhalb des Pelzergebäudes liegt ein großer Trafo. Wenn wir einfach mit dem Abriss begonnen hätten, hätten die Gebäude in den umliegenden Straßen wohl ohne Strom und Telefon auskommen müssen", sagte Funke. Aus diesem Grund müssen Techniker erst einmal jede Menge Leitungen verlegen und Anschlüsse umlegen, damit die Versorgung unterbrechungsfrei funktioniert.

Ehrgeiziges Ziel

Erst wenn die vorhandene Infrastruktur so umgelegt ist, dass die alte Technik unter dem Pelzerhaus nicht mehr benötigt wird, kann mit schwerem Gerät weiter gemacht werden. Dies soll in Kürze soweit sein. Schließlich haben sich die Verantwortlichen von Multi Development viel vorgenommen: Im Herbst 2010 sollte die Eröffnung sein. Ob das nun noch funktioniert, bleibt abzuwarten.