Duisburg Das Duisburger Jahrbuch 2014 ist da

Duisburg · Das 22. Duisburger Jahrbuch 2014 hat als losen roten Faden das Thema "Heimat". Zum Abschied vom Stadtwerke-Turm enthält es erstmals eine Glosse – von dem Duisburger Kabarettisten Kai Magnus Sting.

Das 22. Duisburger Jahrbuch 2014 hat als losen roten Faden das Thema "Heimat". Zum Abschied vom Stadtwerke-Turm enthält es erstmals eine Glosse — von dem Duisburger Kabarettisten Kai Magnus Sting.

Das 22. Duisburger Jahrbuch 2014 ist da. Das Cover leuchtet orange, es zeigt den Philharmonischen Chor und Mitglieder der Duisburger Philharmoniker unter der Leitung von Markus Strümpe am 30. Juli 2011 im Landschaftspark Nord, fotografiert von Thomas Berns. Wie immer erschien das Jahrbuch im Duisburger Mercator-Verlag in Zusammenarbeit mit Pro Duisburg.

Heinz Pletziger, inzwischen Ehrenvorsitzender des Vereins, bringt den Sinn dieses Jahrbuchs so auf den Punkt: Es zeigt was war, was ist und was wird in Duisburg. Und Hermann Kewitz als jetziger Vorsitzender erklärte gestern gegenüber der Presse, der übliche lose rote Faden des Jahrbuchs sei diesmal das Thema "Heimat". Es enthält unter anderem 13 griffige Antworten auf die Frage "Was bedeutet Duisburg als Heimat?" — von Silvia Kaffke, Autorin ("Über den Zusatz ,Hafenstadt Duisburg' würde ich mich sehr freuen.") über Okko Herlyn, Theologieprofessor und niederrheinischer Kleinkünstler ("Mir reicht schon ein kleines ,Wie isset?' drüben an der der Käsetheke.") oder Haci Ö., Oberstufenschüler ("Ich mag so ziemlich alles an der Stadt.") bis zu Otto Jülich, Columbus/Ohio ("Es war schön zu sehen, wie die Stadt sich verändert hatte.").

Den Hauptteil nehmen natürlich die diesmal besonders zahlreichen und allesamt lesenswerten Artikel ein. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Gedenkjahr 2014, mit den Titeln ",Es muss denn das Schwert entscheiden!' — Mobilmachung in Duisburg vor 100 Jahren" und ",Wir haben nichts zu verlieren, nur zu gewinnen!' — Beginn des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren in Duisburg" von Harald Molder sowie "Eine schwere Bürde — 1914: Karl Jarres wird Oberbürgermeister von Duisburg" von Prof. Dr. Jürgen D. Kruse-Jarres, dem Enkel des Politikers.

Neben Beiträgen über einzelne Stadtteile wie "Hochfelds schlechter Ruf? Ein Missverständnis — Plädoyer für einen Modellversuch" von Dr. Michael Willhardt gibt es auch stadtübergreifende Sichtweisen wie "Unterwegs mit der 903 — mitten durch die Stadt" von Hermann Kewitz. Dass das Selbstbewusstsein unserer Stadt oft einer Achterbahnfahrt gleicht, zeigen so unterschiedliche Überschriften wie "Chronik eines angekündigten Todes — Dunkle Zeiten für den MSV" von Hermann Kewitz und "Angebissen! Wenn aus Besuchern Fans der Stadt werden" von Sandra Könecke.

Ein besonderes Thema ist der bevorstehende Abriss des allgemein nur "Stadtwerke-Turm" genannten, seit 2012 stillgelegten Schornsteins. Dagmar Dahmen fasst in ihrem "Abschied vom leuchtenden Denkmal" noch einmal interessante Fakten zu dem 200 Meter hohen Turm zusammen. Bis Anfang 2010 gab es Führungen auf die Aussichtsplattform, die höchste in ganz NRW. In 120 Metern Höhe gibt es eine Nisthilfe für Turmfalken, die von den Tieren auch genutzt wird. Seine Standard-Beleuchtung ist seit 1999 in Grün, danach gab es Sonder-Beleuchtungen in Blau (2000), Weiß-Blau (2005, 2008) und in den World-Games-Farben (2005).

Dazu passend enthält das Jahrbuch erstmals eine Glosse, "Ach, mein Stadtwerke-Turm" von Kabarettist Kai Magnus Sting. Darin lässt er seinen "Nachbar König" scherzhaft sagen: "Wenn ich denen da oben sagen würde, man könnte doch das Gerüst von dem Schuhkarton, der auf die Küppersmühle drauf sollte, auf den Stadtwerke-Turm stellen, damit da drin im Sommer die Philharmoniker spielen können, weil die Mercatorhalle ja eh dicht ist, die würden's doch machen, so bekloppt sind die. Und darauf stellen wir noch den David aus dem Kantpark und im Winter können wir das alles quer in den großen Saal des Theaters am Marientor legen. Da passiert ja sonst nicht mehr viel. Ich meine, dann hätten wir doch alles beisammen, oder?"

(hod)
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