Duisburg Darmkrebs ist heilbar - wenn er früh erkannt wird

Duisburg · Der Verein Duisburg gegen Darmkrebs suchte jetzt mit einer Benefizgala im Stadttheater erstmals die Öffentlichkeit.

 Dr. Norbert Hennes, Dr. Alexander Meyer, Tagesschau Sprecher Jan Hofer und Dr. Mark Lienert (v.l.).

Dr. Norbert Hennes, Dr. Alexander Meyer, Tagesschau Sprecher Jan Hofer und Dr. Mark Lienert (v.l.).

Foto: Reichwein

An keiner anderen Krebsart erkrankten so viele Menschen wie an Darmkrebs. Allein in Duisburg werde die Diagnose Darmkrebs jährlich 500 Mal gestellt. 200 der Betroffenen sterben daran. "Bis zu 90 Prozent dieser Todesfälle können mit einer frühzeitigen Darmspiegelung verhindert werden", sagte Dr. Alexander Meyer, Leiter des Darmzentrums Duisburg-West, Botschafter der Stiftung Lebensblicke und Vorsitzender des im Oktober 2014 gegründeten Vereins Duisburg gegen Darmkrebs. Auf Initiative der Stiftung Lebensblicke, der Kommunalen Gesundheitskonferenz und der Selbsthilfegruppe ILCO, gehören die Duisburger Krankenhäuser und Darmkrebsexperten der ganzen Stadt dem Verein an.

"Auch bei mir wurde nur zufällig eine schwere Krebserkrankung diagnostiziert", erklärte der Gesundheitsdezernent der Stadt Dr. Ralf Krumpholz, der aus diesem Grund die Schirmherrschaft übernommen hat und "weil Darmkrebs eine hohe Sterblichkeit aber auch gute Heilungschancen hat."

Tagesschau-Sprecher Jan Hofer übernahm die Moderation der Benefizgala im Stadttheater. Ihm liegt das Thema am Herzen, "weil in meinem persönlichen Umfeld Menschen an Darmkrebs gestorben sind, die heute noch leben könnten, wenn sie zur Vorsorge gegangen wären." Er selbst ließ sich aufgrund einer Veranstaltung wie dieser untersuchen. Dazu kann auch Andrea Vens nur raten. Ihr wurde die Diagnose Darmkrebs nach einer gynäkologischen Routineuntersuchung gestellt. Früh genug, denn heute gilt sie als geheilt und hat sich entschlossen, an die Öffentlichkeit zu gehen: "Eine Stuhlprobe tut nicht weh." Dr. Dieter Weber, Leiter des Gesundheitsamts der Stadt, ergänzt: "Es ist wirklich so einfach - es sind nur vier Untersuchungen im Leben." Seit 2002 gehört die Darmspiegelung für Menschen über 50 Jahren zur gesetzlichen Krebsvorsorge. Zusammen mit der Öffentlichkeitsarbeit konnten seitdem 180 000 Darmkrebserkrankungen in Deutschland verhindert werden, erläuterte Prof. Dr. Jürgen Riemann von der Stiftung Lebensblicke, der sich über diese Initiative freut.

Erklärtes Ziel des Vereins ist es, die Bürger über die Vorsorge zu informieren, sie über diese Erkrankung und ihre Therapiemöglichkeiten aufzuklären und Partnerschaften mit Krankenkassen und Unternehmen einzugehen, um "die Zahl der Todesfälle drastisch zu senken", so Dr. Alexander Meyer.

Der Erlös dieser Benefizgala, an der rund 100 Gäste teilnahmen, fließt in Darmkrebs-Informationsterminals, mit denen jeder Duisburger erreicht werden soll.

(RP)
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