Duisburg Dan Barrett's Blue Angels begeisterten

Duisburg · Samstagabend betritt pünktlich um 19.30 Uhr ein Mann die Bühne im Hotel Duisburger Hof, der wohl zu den größten und leidenschaftlichsten Organisatoren und Förderern der deutschen Jazz-Szene gehört. Bernd Albani, der sein Leben dieser außergewöhnlichen Musikrichtung gewidmet hat, eröffnet zum 210. Mal in 23 Jahren eines seiner "Jazz live"-Konzerte.

 Bernd Albani (r.) hatte Dan Barrett (l.) und seine Musiker nach Duisburg eingeladen. Am Samstag spielten sie bei „Jazz live“.

Bernd Albani (r.) hatte Dan Barrett (l.) und seine Musiker nach Duisburg eingeladen. Am Samstag spielten sie bei „Jazz live“.

Foto: nn

Er ruft sechs professionelle Musiker auf die Bühne, die sich international in ihrem Genre etabliert haben. Die Rede ist von Dan Barrett's Blue Angels", eine Formation, die von dem weltbekannten, amerikanischen Jazz-Posaunist und Bandleader Dan Barrett angeführt wird. Dieser hat bereits als 18-jähriger zusammen mit der Jazz-Legende Benny Goodman gespielt und betritt nach Ankündigung durch Albani, zusammen mit seinen langjährigen Musikerfreunden, die Bühne. Mit einem freundlichen Lächeln und einem herzlichen "Wie geht's?" beginnt Barrett das Konzert.

Begeisterter Jubel aus dem (größtenteils weißhaarigen) Publikum. Der Altersdurchschnitt des Publikums liegt bei etwa 60 Jahren, was der fröhlichen und lockeren Stimmung jedoch nicht schadet. Die Blue Angels beginnen ihr Konzert mit dem "Royal Garden Blues" — ein Jazz-Klassiker komponiert von Clarence und Spencer Williams. Das groovige Zusammenspiel der Band, die neben Posaunist Dan Barrett aus Randy Reinhart an der Trompete, Engelbert Wrobel an Saxophon und Klarinette, Chris Hopkins am Piano, sowie den Gebrüdern Moritz (Drums) und Nico (Kontrabass) Gastreich besteht, wirkt sehr harmonisch.

Dass sie in dieser Konstellation nur für eine Tour zusammen spielen, lassen sich die erfahrenen Musiker nicht anmerken, ganz im Gegenteil: Die teils einstudierten, teils improvisierten Solo-Passagen gehen perfekt ineinander über, die "Blue Angel's" scheinen sichtlich Spaß an einander zu haben. Bei den Klängen von "Old fashioned love", "The world is ready for the sunrise" oder "The Gipsy" fühlt man sich direkt in einen verrauchten Jazz-Club in New-Orleans versetzt. Apropos: Veranstalter Bernd Albani wurde dort, aufgrund seiner Leistungen für die internationale Jazz-Szene, zum Ehrenbürger ernannt.

(RP)
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