Duisburg Cubus: Entgrenzung mit "AlbertFranz"

Duisburg · So meditativ und auch so gelb war wohl noch keine Ausstellung in der Cubus-Kunsthalle an der Friedrich-Willhelm-Straße 64 (im Kantpark). Der Duisburger Psychiater Dr. A. F. Ernst, Jahrgang 1954, hat dort jetzt noch bis zum 5. Juli seine erste Einzelausstellung als Maler und Konzeptkünstler unter seinem Künstlernamen "AlbertFranz" und unter dem Titel "AllesInAllem".

 Der Künstler stellt zurzeit in der Cubus-Kunsthalle aus.

Der Künstler stellt zurzeit in der Cubus-Kunsthalle aus.

Foto: Reichwein

Als Künstler ist "AlbertFranz" Autodidakt. Er malte schon als Kind, doch seine Familie ließ ihn nicht Kunst studieren. Allerdings führten ihn sowohl die widerwillig begonnene Optikerlehre als auch das Medizinstudium wie von selbst zu seinen heutigen Werken. Denn bei ihm werden farbenfrohe Strukturen in Quadraten immer wieder vervielfältigt und verändert, bis sie einen tieferen Sinn zeigen. Es geht um Entgrenzung, um Einkehr, Besinnung, (Selbst-)Reflexion und Spiritualität.

Vor über zehn Jahren entdeckte "AlbertFranz", dass je vier seiner Quadrate, wenn man sie gegeneinander verdreht, ein deutliches und immer neues Zentrum ergeben. Nach diesem künstlerischen "Urknall" liegt nun allen Bildern eine gemeinsame Struktur, ein gemeinsames System zugrunde, so dass das einzelne Werk jeweils auf das Gesamtwerk verweist. Jedes Bild wird immer weiter übermalt und so zu einer Momentaufnahme des kaleidoskopischen Wandels des Seins. Unser Foto zeigt den Künstler vor einem Zyklus, der von einer Improvisation des Jazz-Pianisten Brad Mehldau inspiriert wurde und in verschiedenen Stadien symbolisiert, wie ein Mensch verrückt wird.

Eröffnet wird die Ausstellung morgen ab 17 Uhr. Nach der Begrüßung durch Cubus-Chefin Claudia Schaefer und Grußworte von Kulturdezernent Thomas Krützberg gibt es eine Einführung durch die Kunsthistorikerin Susanne Höper-Kuhn, außerdem Musik von Joachim Kunz. Geöffnet ist die Ausstellung bei freiem Eintritt mittwochs bis sonntags von 14 bis 18 Uhr. Besonders empfehlenswert: An jedem Samstag (6., 20. und 27. Juni) führt der Künstler ab 15 Uhr in Form von jeweils verschiedenen Performances und Erläuterungen in sein Werk ein.

(hod)
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