Coronavirus in Duisburg Der Duisburger Zoo braucht Hilfe

Duisburg · Corona trifft auch den Duisburger Tierpark hart. Die finanziellen Folgen sind derzeit noch nicht abzusehen. Der Betrieb wird durch Schutzmaßnahmen sichergestellt. Duisburger können helfen, indem sie zu „Futterhelden“ werden.

Die Versorgung der Zootiere ist zwar gesichert, angesichts der unsicheren Lage freut sich der Zoo aber dennoch über neue „Futterhelden.“

Die Versorgung der Zootiere ist zwar gesichert, angesichts der unsicheren Lage freut sich der Zoo aber dennoch über neue „Futterhelden.“

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Auch im Duisburger Zoo ist derzeit alles ein wenig anders. Es ist vor allem deutlich stiller als sonst. Wo sich üblicherweise Eltern, Großeltern, Kinder und Enkel mit Bollerwagen und Proviant bewaffnet zwischen den Gehegen drängeln, sieht man dieser Tage nur ab und zu einen der Pfleger mit Schubkarre entlanghuschen. Um den Duisburgern in Zeiten der Schließung überhaupt etwas vom Tierleben am Kaiserberg zeigen zu können, postet der Zoo täglich kurze Videos aus dem Alltag auf seiner Facebookseite. Neben den Clips von Affen, Zwergottern, Schildkröten und Co. findet sich dort aber auch ein Spendenaufruf. Der Duisburger Zoo sucht „Futterhelden“. Und das hat einen ernsten Hintergrund.

Die Coronakrise geht auch am Duisburger Tierpark nicht spurlos vorbei. Durch die Seuchenschutzbestimmungen entgehen dem Zoo wichtige Einnahmen, obwohl der Zoobetrieb selbst nicht ruhen kann. Kurzarbeit für Tierpfleger? Das geht nicht. Schließlich wollen die fast 7000 Tiere auch in diesen Tagen versorgt werden. „Im Hinblick auf den nahenden Frühling und die Osterferien werden wir Mindereinnahmen verkraften müssen“, sagt Zoosprecher Christian Schreiner. „Wir werden zu gegebener Zeit sehen, wie wir damit umgehen.“ Zumal aktuell noch niemand sagen könne, wie lange man die Maßnahmen zum Seuchenschutz aufrecht erhalten werden müsse. An erster Stelle stehe derzeit die Versorgung der Tiere. 

„Wir bündeln alle uns zur Verfügung stehenden Ressourcen, um die hohe Qualität der Tierhaltung in unserem Zoo weiterhin zu gewährleisten“, sagt Schreiner. „Um die Versorgung unserer Tiere sicherzustellen, wurde bereits frühzeitig ein Notfalldienstplan erstellt, Unsere Mitarbeiter, insbesondere die Tierpfleger, arbeiten derzeit in einem sogenannten A/B-System. Dadurch wird der Kontakt der Mitarbeiter zwischen den zwei Gruppen unterbunden.“ Außerdem seien Maßnahmen getroffen worden, damit die Mitarbeiter zu Betriebsbeginn- und Betriebsende nicht in größerer Anzahl in den Sozialräumen zusammen treffen.

Zooeigene Handwerker sowie Gärtner seien den A/B-Systemen der Tierpfleger zugeordnet worden. Auch bei Mitgliedern der Zooleitung und den Abteilungsleitern und deren Vertretern gebe es strikte Regelungen zur Vermeidung von direktem Kontakt. Die Verwaltung arbeite derzeit zum Großteil im Homeoffice.

Die Menschenaffen des Zoos seien durch das Coronavirus nach aktuellem Wissensstand nicht gefährdet. „Unabhängig vom aktuellen Virengeschehen gelten im Umgang mit diesen Tieren aber ohnehin besonders strenge Hygieneregeln“, sagt Schreiner.

Was die Versorgung der Tiere angeht, macht die die Beschaffung des Futters dem Zoo weniger Sorgen als dessen Bezahlung. Der Druck auf die weltweiten Logistikketten mache sich derzeit noch nicht bemerkbar. „Unsere Futterlager sind gefüllt“, sagt Schreiner. „Und bei Bedarf bekommen wir auch weiterhin Futter geliefert.“ Nichtsdestotrotz freue sich der Tierpark angesichts der derzeit wirtschaftlich schwer einzuschätzenden Lage über Spenden und Patenschaften. Dafür hat der Zoo neben seinem Tierpatenschaftsprojekt am vergangenen Freitag die Initiative „Futterhelden“ aufgelegt. Mit einer Spende über 25 Euro können sich Tierfreunde dabei an der Versorgung der fast 7000 Zootiere beteiligen. Als Dankeschön gibt es eine Urkunde.

„Bisher sind über 100 Menschen zu symbolischen Futterhelden geworden“, sagt Schreiner. „Und es kommen stetig neue hinzu. Wir freuen uns über jeden, der uns in der aktuellen Situation unterstützt. Die Spenden kommen direkt der Versorgung unserer Tiere zu Gute. Bereits seit vielen Jahren gibt es die Aktion der Tierpatenschaften – auch auf diese Weise kann der Zoo unterstützt werden. Für beide Aktionen gibt es auf unserer Website Online-Anträge.“

Infos zu Aktion „Futterhelden“ gibt es im Internet unter: http://www.zoo-duisburg.de/jetzt-futterheld-werden/

Infos zu Tierpatenschaften gibt es  im Netz unter: http://www.zoo-duisburg.de/wie-kann-ich-den-zoo-unterstuetzen/tierpatenschaften-im-zoo-duisburg/

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