Coronavirus in Duisburg Zahl der Infizierten steigt auf sieben

Duisburg · Nach einem Anstieg der Corona-Fallzahlen wird in Duisburg ein Krisenstab eingerichtet. Alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 Gästen werden abgesagt. Der MSV sieht sich durch Geisterspiele in seiner Existenz bedroht.

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Foto: Bauch, Jana (jaba)

Nachdem die Zahl der mit dem Coronavirus Infizierten in Duisburg am Mittwoch auf sieben bestätigte Fälle gestiegen ist, hat die Stadt einen Krisenstab einberufen. Alle Veranstaltungen mit über 1000 Teilnehmern würden bis auf Weiteres abgesagt, heißt es in einer Mitteilung der Verwaltung. Für Veranstaltungen mit Besucherzahlen unter 1000 erarbeite die Stadt derzeit eine Matrix zur Gefährdungsanalyse, nach der Risikobewertungen vorgenommen werden können, um einzelne Veranstaltungen schneller bewerten zu können.

Der Krisenstab besteht aus Mitarbeitern der Stadtverwaltung, des Gesundheitsamtes, der Polizei, der Feuerwehr und des DVV-Konzerns, zu dem unter anderem die Stadtwerke gehören. Er soll die Lage beurteilen und sicherstellen, dass die notwendigen Maßnahmen zum Bevölkerungsschutz möglichst effektiv eingeleitet und umgesetzt werden.

Bei einer der neu Infizierten handelt es sich um eine Sparkassenmitarbeiterin aus Rheinhausen. Wie das Unternehmen mitteilte, ist die Geschäftsstelle auf der Beethovenstraße seit Mittwochmorgen geschlossen.

Eine Mitarbeiterin habe nach der Rückkehr aus dem Urlaub in Österreich Symptome einer Infektion gezeigt und sei umgehend in häusliche Quarantäne geschickt worden, heißt es dazu vonseiten der Sparkasse. Ein durchgeführter Test habe den Coronaverdacht nun bestätigt. Die Belegschaft der Geschäftsstelle ist bis auf weiteres in häuslicher Quarantäne.

Der MSV Duisburg fordert vor dem Hintergrund der Auswirkungen des Coronavirus indes eine Verlängerung der laufenden Spielzeit der dritten Liga. "Eine lange Zeit ohne Zuschauereinnahmen bedroht die Existenz von Fußballclubs – und in der 3. Liga angesichts deutlich geringerer TV-Gelder als in den DFL-Spielklassen noch mal deutlich mehr als ,oben'", schreibt der Club auf seiner Internetseite. Viele „Geisterspiele“ könnten sich die Zebras nicht leisten; eine Verlegung der Spiele oder auch eine Verlängerung der Saison sei eigentlich alternativlos. „Abgesehen davon, dass Fußball ohne Fans kein echter Fußball ist: Jedes Spiel ohne Zuschauer kostet uns schätzungsweise 260.000 Euro“, sagt Michael Klatt, Geschäftsführer des MSV. Im Klartext heiße das: Ein, zwei Spiele ohne Zuschauer seien drin. Danach werde es mit dem Anknipsen des Flutlichts schon schwieriger. „Das bereitet uns natürlich Sorgen.“

Nachdem bereits am Dienstag der dritte Lauf der beliebten Winterlaufserie abgesagt wurde, folgte am Mittwochvormittag außerdem die Absage der für Anfang April im Landschaftspark geplanten Spielemesse „Spiel doch“. „Wir hatten lange gehofft, dass wir die Veranstaltung doch durchführen können und entschuldigen uns für alle eventuell entstandenen Unannehmlichkeiten“, schreibt der Veranstalter. „Natürlich sind wir selbst sehr enttäuscht, das gesundheitliche Wohlergehen der Teilnehmer geht aber selbstverständlich vor.“ Die im Vorverkauf erworbenen Eintrittskarten behalten ihre Gültigkeit für einen etwaigen Nachholtermin.

Was die weiteren Veranstaltungen in der Stadt angeht, will die Verwaltung bis zum Nachmittag eine Liste vorlegen, welche Events vom Verbot betroffen sind.

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