Kultur in Duisburg Nur ein einziges Konzert im Sommer

Duisburg · Fast alle Events des Klavier-Festivals Ruhr wurden verschoben oder fallen aus. Ab dem 4. Juni sollen nun einige Termine unter den derzeitigen Bedingungen stattfinden. Unter anderem kommt ein finnischer Star-Pianist nach Duisburg.

 Jazzpianist Olaf Polziehn beim Klavier-Festival Ruhr 2017.

Jazzpianist Olaf Polziehn beim Klavier-Festival Ruhr 2017.

Foto: Michael Brem

Ursprünglich sollte das Klavier-Festival Ruhr 2020 vom 21. April bis zum 11. Juli stattfinden. Die Coronavirus-Pandemie hat das verhindert. Bald wurden erste Abende abgesagt oder in den Herbst verschoben, ab dem 4. Juni sollen nun einige Termine unter den derzeitigen Bedingungen stattfinden. Das gilt natürlich auch für die sieben in Duisburg geplanten Veranstaltungen. Gecancelt sind die Education-Präsentationen am 13. Mai (integrativ) und 23. Juni (inklusiv) sowie Franz Schuberts Liederzyklus „Die Winterreise“ mit Juliane Banse (Sopran), Alexander Krichel (Klavier), István Simon (Tanz) und Andreas Heise (Choreographie) am 15. Juni, alle drei in der Gebläsehalle im Landschaftspark Nord.

Dort sollte am 26. April auch die junge Pianistin Mona Asuka mit dem Goldmund-Quartett und dem Kontrabassisten Dominik Wagner konzertieren, dieser Abend wurde verschoben auf den 30. Oktober. Es erklingen zwei umfangreiche und gewichtige Werke, nämlich das Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5 Es-Dur op. 73 von dem vor 250 Jahren geborenen Ludwig van Beethoven in der Bearbeitung für Klavier und Streichquintett von Vincenz Lachner sowie das Klavierquintett Es-Dur op. 44 von Robert Schumann.

Statt am 30. April tritt die gleichfalls noch junge georgische Star-Pianistin Khatia Buniatishvili nun voraussichtlich am Donnerstag, 12. November, in der Duisburger Philharmonie Mercatorhalle auf. Ihr Programm ist geändert und enthält nun Werke von Johann Sebastian Bach (Präludium und Fuge b-Moll BWV 867 sowie Präludium und Fuge a-Moll BWV 543, Letzteres in der Bearbeitung für Klavier von Franz Liszt), Liszt (Nocturne Nr. 3 As-Dur „Liebestraum“), Johannes Brahms (Intermezzi b-Moll op. 117 Nr. 2 und A-Dur op. 118 Nr. 2), Frédéric Chopin (Polonaise As-Dur op. 53 und Scherzo Nr. 3 cis-Moll) sowie Sergej Prokofjew (Sonate Nr. 7 B-Dur op. 83). Das für den 11. Juli in der Mercatorhalle angekündigte Abschlusskonzert mit Evgeny Kissin und den Duisburger Philharmonikern unter der Leitung von Andris Poga soll nun im Herbst 2020 voraussichtlich als Solo-Rezital nachgeholt werden, da gibt es noch keinen konkreten Termin.

Bei so vielen Absagen und Verschiebungen kann man es kaum fassen, dass demnächst doch tatsächlich zumindest ein Konzert stattfinden wird: Der finnische Star-Pianist Olli Mustonen kann sein Gastspiel am 25. Juni in der Gebläsehalle wirklich absolvieren – wenn auch nicht um 20 Uhr, sondern in zwei Schichten um 17 Uhr und 20.30 Uhr, damit die Abstandsregeln im Publikum eingehalten werden können. Das Programm läuft nun ohne Pause und ist deshalb etwas geändert: Zunächst gibt es wie vorgesehen fünf frühe Variationszyklen von Beethoven, darunter derjenige über die britische Nationalhymne „God save the King“ WoO (= Werke ohne Opuszahl) 78, danach aber nicht wie geplant Beethovens monumentale Diabelli-Variationen op. 120, sondern seine Sonate Nr. 21 C-Dur op. 53 „Waldstein“.          

Informationen über Karten und Hygienebestimmungen gibt es am einfachsten im Internet unter www.klavierfestival.de.

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