Nach Ausbruch bei Moerser Dönerproduzent Corona-Zahlen in Duisburg wieder so hoch wie Mitte Mai

Duisburg · Duisburg kommt in der Corona-Krise nicht zur Ruhe: Erneut ist die Zahl der Infizierten gestiegen. Die Stadt steht damit weiter oben auf der Liste der am stärksten von der Pandemie betroffenen Gebiete im Land. Schuld sind nach wie vor Hotspots – wie etwa ein Moerser Dönerproduzent.

 Proben für Corona-Tests werden für die weitere Untersuchung vorbereitet.

Proben für Corona-Tests werden für die weitere Untersuchung vorbereitet.

Foto: dpa/Hendrik Schmidt

Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen ist in Duisburg erneut leicht gestiegen. Am Dienstag meldete das Gesundheitsamt insgesamt 181 aktive Fälle. Das sind zehn mehr als noch am Tag zuvor. Damit ist die Zahl der Infizierten zum dritten Mal in Folge gestiegen und liegt nun wieder auf dem Niveau von Mitte Mai. Damals gab es in Duisburg 187 Fälle. Grund für die vielen neuen Infektionen ist ein Virusausbruch beim Moerser Dönerproduzenten Öztas. Dort haben sich mehr als 100 Mitarbeiter angesteckt, rund 25 leben in Duisburg.

Die Stadt steht weiter ganz oben auf der Liste der von der Pandemie am schwersten betroffenen Gebiete im Land. Laut Gesundheitsamt sind fast ausnahmslos alle neuen Fälle auf vier Ursprünge zurückzuführen: Die Infektionsketten bei Öztas, ein Ausbruch beim Paketdienstleister DPD und zwei Zuckerfesten in Bruckhausen und Moers. Bei einem der muslimischen Feste, das auf den Fastenmonat Ramadan folgt, hatten sich insgesamt 14 Personen angesteckt.

Noch mehr waren es im Paketzentrum von DPD in Duisburg. Bei dem Paketdienstleister im Stadtteil Hüttenheim wurden gleich 43 Personen positiv getestet. Seit Anfang Juni liefen dort mehrere Reihentests. Im Juni kam es auch zu Fällen in den Kitas „Kalkweg" in Wanheimerort und „Am Holderbusch“. Alle drei Einrichtungen wurden zeitweise unter Quarantäne gestellt. Ansteckungen darüber hinaus gebe es nur „in absoluten Ausnahmefällen“, sagt eine Sprecherin der Stadt.

Immer wieder verweist man in Duisburg auch auf die Test-Strategie der Stadt. So werden hier vergleichsweise viel mehr Menschen getestet als in anderen Städten der Region – und damit auch mehr Fälle entdeckt. Zum Vergleich: In Essen wurden bislang 17.234 Personen getestet. Auf die Einwohnerzahl umgerechnet heißt das: In Duisburg wurde ein Test unter 24 Einwohnern gemacht, in Essen ist es bislang ein Test unter 34 Menschen. Allerdings gibt es mit Köln auch Städte, die weit mehr testen als Duisburg. Hier ist es ein Test unter acht Einwohnern.

Mittlerweile lässt der städtische Krisenstab auch gezielt Personen ohne Symptome testen, die etwa in Kliniken und Kitas arbeiten. Gibt es nun einen Verdacht auf einen größeren Ausbruch, sollen nun schneller Quarantäne-Maßnahmen ergriffen werden. Nach Bekanntwerden der Fälle bei Öztas wurde auch eine Sammelunterkunft in Obermarxloh unter Quarantäne gestellt.

Insgesamt haben sich in Duisburg 1515 Personen mit dem Coronavirus infiziert. 56 Personen sind verstorben. 1278 Personen sind wieder genesen. Insgesamt wurden Stand Dienstag 21.308 Corona-Tests durchgeführt.

(atrie)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort