Kinder- und Jugendtisch Immersatt packt jetzt Corona-Care-Pakete für Familien

Duisburg · Der Kinder- und Jugendtisch Immersatt beliefert in der Krise etwa 60 Familien in Duisburg. Sie bekommen dreimal pro Woche eine große Tüte mit Gemüse, Obst, und Brot.

 Ulrike Schmidt und Michael Zeltsch vom Verein „Immersatt“. 

Ulrike Schmidt und Michael Zeltsch vom Verein „Immersatt“. 

Foto: Laminat Depot

In der Corona-Pandemie geht erst einmal nichts. Da hat auch der Kinder- und Jugendtisch Immersatt auf der Klosterstraße einfach geschlossen. Eine Notbetreuung, wie in den Kitas oder Grundschulen, gibt es hier nicht. Und das geht schon seit einem Jahr so, als im März 2020 der Betrieb heruntergefahren wurde. Anstelle von Mittagessen gibt es nun Care-Pakete.

Michael Zeltsch ist der stellvertretende Geschäftsführer von Immersatt.  Der Verein feierte im vergangenen Jahr sein 15-jähriges Jubiläum. Seit acht Jahren ist der gelernte Kaufmann für Bürokommunikation bei der Stiftung und mag seinen Job. „Wir haben bei Immersatt viel mehr als nur Schulbrote und Mittagessen geboten. Wir haben auch für Hausaufgabenbetreuung, Nachhilfe und Sportangebote gesorgt“, erklärt Zeltsch.

Die Kinder, die das Angebot hier in Anspruch genommen haben, sind meist Grundschulkinder im Alter von sechs bis zehn Jahren.  Dass vor allem sie die Leidtragenden der Corona-Krise sind, steht wohl fest. Ihnen fehlt das Miteinander, die feste Struktur, die Unterstützung in ihrem Alltag, die sprachliche Hilfe, einfach alles. Dabei stammen die meisten von ihnen aus der benachbarten Klosterschule und der Katholischen Grundschule Goldstraße.

Dass die allermeisten einen Migrationshintergrund haben, ist nicht überraschend. 60 Kinder waren es meist, für die mittags in den Räumen von Immersatt der Tisch gedeckt wurde. „Es gab täglich einen Salat, ein Hauptgericht und einen Nachtisch“, erzählt Michael Zeltsch. Wann es wieder losgehen kann, weiß er nicht. „Fest steht aber, dass wir dann auf keinen Fall mit 60 Kindern starten können, sondern vielleicht mit zehn“ Er hofft inständig, dass ab 2022 der Betrieb auf der Klosterstraße wieder normal laufen kann.

„Wir haben zum Glück viele Firmen, die uns regelmäßig unterstützen. Von Bund und Land haben wir keine Gelder zu erwarten“, bestätigt Michael Zeltsch. Auch Privatleute können hier aktiv werden, eine Jahresmitgliedschaft gibt es schon für 36 Euro. Immerhin sind bei Immersatt 25 Mitarbeiter/innen offiziell angestellt. Und die müssen ja auch über die Runden kommen.

Wer auf die Homepage von Immersatt geht, liest auch, dass die Initiative seit 1. Januar 2020 schon 3.165.582 Frühstücksbeutel für die Schulkinder gepackt hat. Mit drei Wagen waren die Leute unterwegs und versorgten immerhin 25 Grund- und Förderschulen in der Region. Die Spenden für die Tafel stammen übrigens von den Supermärkten, die Lebensmittel übrighaben – Edeka, Lidl, Rewe und Netto gehören dazu. Doch seit Corona läuft alles anders. „Wir packen täglich Care-Pakete für etwa 60 Familien, deren Kinder bei uns bei Immersatt waren. Die bekommen dreimal pro Woche eine große Tüte mit Gemüse, Obst, Brot, Fleisch, Wurst und Käse. Damit können sie zu Hause die Mahlzeiten zubereiten, die es sonst bei uns gab“, meint Michael Zeltsch.

Kontakt: Immersatt Kinder- und Jugendtisch e.V.; Klosterstraße 12; 47051 Duisburg; Telefon 0203 4567 96-10; info@immersatt.org

Spendenkonto: Sparkasse Duisburg; IBAN DE74 3505 0000 0200 0895 48; BIC DUISDE33XXX

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort