Wie die Stadt die Pandemie in den Griff bekommen will Duisburg setzt auf Massentests

Duisburg · Corona-Tests da ansetzen, wo die Gefahr am größten erscheint: Dieses Konzept will die Stadt nun noch stärker in den Fokus rücken. Das gilt vor allem für Senioreneinrichtungen. Besondere Kontrollen an Vatertag sind nicht geplant.

 Solche Gruppierungen ohne Abstand soll es an Vatertag auch in Duisburg nach Möglichkeit nicht geben.

Solche Gruppierungen ohne Abstand soll es an Vatertag auch in Duisburg nach Möglichkeit nicht geben.

Foto: dpa/Peter Steffen

Die Stadt Duisburg verfolge nach wie vor das Konzept der „Massentests von vulnerablen Gruppen“, wie sie am Mittwoch mitteilte. Als vulnerable Gruppe gelten vor allem Menschen, die aufgrund ihrer körperlichen Konstitution, also zum Beispiel durch eine Behinderung oder ein hohes Alter, besonders verletzlich erscheinen. Diese Verletzlichkeit kann sich aber auch aus einer besonderen sozialen Situation ergeben. Dem geht die Stadt nun verstärkt nach. Nachdem wie berichtet schon Reihentests in Asylbewerberunterkünften und an drei Grundschulen in Hochfeld vorgenommen wurden – mit zum Glück nur jeweils wenig positiven Testergebnissen – stehen nun insbesondere in Pflege- und Senioreneinrichtungen. im Fokus.

Hier ist bekanntlich die Gefahr einer Infizierung besonders groß. So gab es allein im Awocura-Seniorenzentrum in Wanheimerort rund 90 Fälle, elf Infizierte starben. Seit dem 11. Mai wurden nun durch die Stadt insgesamt 1118 Bewohner und Mitarbeiter in acht Pflege- und Senioreneinrichtungen getestet. Bis Ende nächster Woche werden nach Angaben der Stadt sechs weitere Pflege- und Senioreneinrichtungen getestet. 593 Bewohner und Mitarbeiter sind von dieser Maßnahme betroffen.

Am kommenden Montag geht wie berichtet an der Glückauf-Halle das neue Test-Zentrum-Abstrich (TZA) als Kooperation zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein und der Stadt Duisburg in Betrieb. Am neuen Test-Zentrum werden allerdings keine Sichtungen mehr vorgenommen. Die Sichtung obliege nun ausschließlich den zuständigen Hausärzten oder, außerhalb der Dienstzeiten der Hausärzte, dem Kassenärztlichen Notdienst, so die Stadt.

„Die ursprünglich eingeführte Sichtung in einem zentralen Sichtungszentrum diente ausschließlich der Entlastung des Hausarztsystems zu Beginn der Corona-Pandemie. Die stetig abnehmenden Sichtungszahlen der letzten Wochen machen einen weiteren Betrieb eines Sichtungszentrums zurzeit nicht notwendig“, heißt es in der Mitteilung. Im TZA werden ausschließlich Patienten abgestrichen, die durch ihren zuständigen Hausarzt eine Überweisung bekommen beziehungsweise. angefordert haben. Diese wird entweder persönlich abgeholt und zum Test mitgebracht oder kann durch den Hausarzt an das TZA gefaxt oder gemailt werden.

Bollerwagentouren und mangelnder Abstand an Himmelfahrt – von vielen auch als „Vatertag“ tituliert – hat bei einigen Städten Sorgen ausgelöst. Es gab sogar Überlegungen, den Alkoholausschank in Biergärten zu untersagen. In Duisburg ist das kein Thema: „Die Stadt beabsichtigt nicht, den Alkoholausschank am Vatertag einzuschränken oder zu verbieten. Jedoch sind auch am Vatertag die Bestimmungen der Coronaschutzverordnung strikt einzuhalten“, so Stadtsprecher Sebastian Hiedels auf Anfrage. Der Sonderaußendienst des Bürger- und Ordnungsamt sei am Feiertag in verminderter Stärke im Dienst.

Kontrollen erfolgten auf Hinweis durch die Bürgerschaft beziehungsweise bei entsprechenden Beobachtungen durch den Außendienst im Rahmen der Präsenzstreifen. Bisher habe es in Duisburg keine Kontrollen in Biergärten gegeben.

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