Neue Regeln für private Feiern Corona-Wert in Duisburg klettert über kritische Marke

Duisburg · Nach einem Anstieg der Infiziertenzahlen in Duisburg ist die Sieben-Tage-Inzidenz nach Angaben des Robert Koch-Instituts auf 36,9 geklettert. Bei Feiern im öffentlichen Raum dürfen nun nur noch maximal 50 Gäste dabei sein.

 Auch im Restaurant „Abschlag“ am Golfplatz „Golf & More“ am Altenbrucher Damm in Buchholz liegen die Kontaktlisten aus.

Auch im Restaurant „Abschlag“ am Golfplatz „Golf & More“ am Altenbrucher Damm in Buchholz liegen die Kontaktlisten aus.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt an, wie viele Neuinfektionen es auf 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen gegeben hat. Bisher waren bei Festen „aus herausragendem Anlass“ wie zum Beispiel Jubiläen, Hochzeits-,Tauf-, Geburtstags- und Abschlussfeiern bis zu 150 Gäste erlaubt. Die Erfahrungen der vergangenen Wochen haben nach Angaben der Stadt jedoch gezeigt, dass bei derartigen Feiern das Ansteckungsrisiko besonders hoch ist.

Das zeigte zuletzt eine Hochzeit in Hochfeld, an der 120 Menschen teilnahmen und anschließend 33 Infizierte festgestellt wurden. Gemäß der ab Donnerstag gültigen Coronaschutzverordnung sind private Feiern im öffentlichen Raum mit mindestens 50 Teilnehmern drei Tage vorher anzumelden. Für die Anmeldung beim Bürger- und Ordnungsamt steht auf der städtischen Internetseite (www.duisburg.de/coronavirus) ein entsprechendes Formular bereit.

Durch die erhöhte Inzidenz wurde die Teilnehmerzahl für private Feiern in Duisburg im öffentlichen Raum jetzt aber auf maximal 50 begrenzt. „Den 51. Gast müsste man zurzeit wieder nach Haus schicken“, sagt Stadtsprecher Falko Firlus. Die Einhaltung wird der städtische Außendienst kontrollieren.

Steigt die Inzidenz auf einen Wert von über 50, sind dann nur noch maximal 25 Gäste zulässig. Dann könnte auch eine allgemeine Maskenpflicht im öffentlichen Raum ausgesprochen werden, hieß es bereits in der vergangenen Woche.

Für Diskussionen in Duisburg sorgen auch die neue Regeln des Landes, nach denen falsche Angaben auf den Kontaktlisten in Gaststätten ein Bußgeld von 250 Euro zur Folge haben können. Marc Weber vom Brauhaus Webster, zugleich Vorstand im Kreisverband des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), sagt: „Die meisten Gäste füllen die Listen anstandslos aus. Wir schauen nur, ob jemand offensichtlich falsche Angaben macht und sich zum Beispiel mit Donald Duck eingetragen hat – mehr kontrollieren wir nicht. Wir lassen uns auch keine Ausweise zeigen, das können wir in der Gastronomie nicht leisten.“

Hinter dem Duisburger Theater liegt das „Simply Coffee“. Um die Kontakte, im Fall von positiven Corona-Testergebnissen, zurückverfolgen zu können, benutzt das Café eine App. Besucher müssen einen QR-Code mit ihrem Smartphone einscannen, anschließend werden die Daten verschlüsselt an eine Zentrale weitergeleitet. Vom Konzept her, funktioniert die App „recover“ wie die Corona Warn App – wenn ein Risiko besteht, wird man kontaktiert. Da das „Simply Coffee“ vor allem ein junges Publikum anzieht, funktioniert das Konzept gut.

In anderen Cafés werden Kontaktformulare ausgefüllt. Mitarbeiter des Café Evergreen an der Wallstraße oder des Café Dobbelstein sagen, dass auch dieses Konzept gut funktioniere. Bisher habe sich noch niemand wegen positiver Corona-Fälle gemeldet.

Eine Mitarbeiterin des Café Dobbelstein bemerkt jedoch, dass nicht alle Kunden ohne zu murren die Formulare ausfüllen würden. Wer sich weigere, müsse das Lokal verlassen.

Schwieriger wird es Kontakte zurück zu verfolgen, wenn nur eine Liste am Eingang des Lokals ausliegt, wie es bei einigen Gaststätten in der Innenstadt ist. Die Uhrzeiten des Betretens und Verlassens der Lokale werden ebenso wenig wie die Anschriften festgehalten.

Die Kontaktformulare selbst seien extern noch nicht überprüft worden, heißt es in den meisten Gaststätten. Dafür sei das Ordnungsamt – teilweise mehrfach – bei den Lokalen gewesen und habe die Hygieneauflagen überprüft.

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