Infektionszahlen explodieren In Duisburg sind 770 Schüler und Kita-Kinder in Quarantäne

Duisburg · Die vierte Corona-Welle ist längst zu einer Welle der jungen Generation geworden. Auch in Duisburg steigen die Infektionszahlen bei Schülerinnen und Schülern sowie Kita-Kindern derzeit rapide an. Wie die Stadt nun reagiert.

An den Schulen und Kitas in Duisburg fallen immer mehr Schnelltests positiv aus.

An den Schulen und Kitas in Duisburg fallen immer mehr Schnelltests positiv aus.

Foto: dpa/Guido Kirchner

In den vergangenen Tagen hat das Duisburger Gesundheitsamt insbesondere an den Schulen eine Vielzahl neuer Corona-Fälle registriert. Waren es vor einer Woche noch 16 Fälle, so sind es nun bereits 166. Mit dieser erheblichen Zunahme an Infektionen geht auch eine Vielzahl an Quarantäne-Anordnungen einher.

So befanden sich laut Angaben der Stadt Duisburg am Montag aufgrund eines Kontakts in Schulen rund 270 Grundschülerinnen und Grundschüler sowie 430 Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen in Quarantäne – die Zahl der durch private Kontakte in Quarantäne befindlichen Kinder und Jugendlichen nicht mit eingerechnet. Geimpfte und Genesene müssen bekanntlich nicht in Quarantäne.

Bei den weiterführenden Schulen in Duisburg gibt es besondere Häufungen an diesen Schulen: Leibniz-Gesamtschule (fünf Corona-Fälle), Stresemann-Realschule (fünf Fälle), Gesamtschule Walsum (vier Fälle), Heinrich-Heine-Gesamtschule (drei Fälle).

Von den Grundschulen besonders betroffen sind die GGS Regenbogenschule mit vier positiv getesteten Schülerinnen und Schülern, die KGS und GGS Böhmerstraße mit insgesamt sechs Fällen sowie die GGS Albert-Schweitzer-Straße sowie die Hans-Christian-Andersen-Schule mit jeweils drei Fällen.

„Um den Präsenzunterricht nach den Vorgaben des Landes NRW weiter aufrechtzuerhalten, setzen wir die Vorgaben des Ministeriums um und ordnen daher nur bei Sitznachbarn der positiv getesteten Person eine Quarantäne an. Sollten allerdings mehrere Kinder in einem Klassenverband positiv sein, sind in Einzelfällen weitergehende Maßnahmen erforderlich“, sagte eine Sprecherin der Stadt Duisburg.

Auch bei einem Positivfall im offenen Ganztag werden derzeit nur die besonders engen Kontakte zu einer 14-tägigen Quarantäne verpflichtet. Die Möglichkeit die Quarantäne durch Nachweis eines negativen Testes zu verkürzen besteht allerdings nicht. Einzelfallentscheidung bei speziellen Fallkonstellationen bleiben dem Gesundheitsamt dabei immer vorbehalten. In Kindertageseinrichtungen trifft die Quarantäne derzeit im Regelfall nur die Kinder der betroffenen Gruppe.

"Wir versuchen mit großem Einsatz, einen vertretbaren Kompromiss zwischen dem Gesundheitsschutz und dem berechtigten Wunsch der Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern nach einer regelmäßigen Beschulung gerecht zu werden. Das sehr lebhafte Infektionsgeschehen sorgt jedoch dafür, dass dieser Balanceakt leider nicht immer gelingen kann", sagt Ludwig Hoeren, Leiter des Duisburger Gesundheitsamts.

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Duisburg in der Altersgruppe der 0-19-Jährigen am höchsten: Sie lag laut Landeszentrum Gesundheit NRW am 29. August bei 322, während sie in der Gruppe der Über-60-Jährigen lediglich bei 22 lag.

(dab)
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