Illegale Spielhalle entdeckt Groß angelegte Razzia im Kampf gegen Clankriminalität in Duisburg

Duisburg · In vielen Ruhrgebietsstädten hat die NRW-Polizei in der Nacht zum Sonntag Unterhaltungsbetriebe mit Clanbezug kontrolliert. Ein Fokus lag auf der Bekämpfung von Geldwäsche und illegalem Glücksspiel. In Duisburg wurde eine illegale Spielhalle entdeckt.

Clankriminalität in Duisburg: Illegale Spielhalle bei Razzia entdeckt
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Illegale Spielhalle bei Razzia in Duisburg entdeckt

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Foto: Christoph Reichwein (crei)

Bei einer Großrazzia gegen Clankriminalität in Nordrhein-Westfalen hat die Polizei am Samstagabend in Duisburg eine mutmaßlich illegale Spielhalle entdeckt. Sie habe sich in einer vermeintlichen Teestube befunden, sagte ein Polizeisprecher. Entdeckt worden seien 17 Geldspielautomaten, für die keine Gewerbeanmeldung vorliege. Die Geräte wurden daraufhin sichergestellt und abtransportiert.

Die Polizei durchsuchte am Abend zeitgleich mehrere Objekte im Stadtgebiet von Duisburg – darunter befanden sich zahlreiche Lokale, Teestuben, Wettbüros und Shisha-Bars. Insgesamt seien mehrere hundert Polizisten daran beteiligt gewesen. Auch Mitarbeiter von Zoll, Steuerfahndung und städtischen Behörden waren im Einsatz.

Insgesamt wurden am Samstagabend in Duisburg 34.000 Euro Bargeld, 19 Spielautomaten und drei Kilo Shisha-Tabak sichergestellt. Elf Ladenlokale seien wegen erheblicher Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung geschlossen worden, berichtete die Polizei am Sonntag.

NRW-Innenminister Herbert Reul und Duisburgs Polizeipräsidentin Elke Bartels informierten sich bei der Durchsuchung eines Wettbüros auf der Weseler Straße in Marxloh über den Verlauf der lange geplanten Großaktion. Der Innenminister und die Polizeipräsidentin waren sich einig: "Die Politik der tausend Nadelstiche hat sich bewährt. Wir überlassen den kriminellen Mitgliedern sogenannter Familienclans nicht eine Handbreit rechtsfreien Raum. Durch unsere Null-Toleranz-Strategie und die enge Zusammenarbeit mit den kommunalen Behörden, den Zoll- und Finanzämtern schöpfen wir konsequent alle Mittel aus."

Durchsuchungen gab es in der Nacht zum Sonntag auch in Essen, Mülheim, Duisburg, Bochum, Gelsenkirchen, Dortmund, Wuppertal und im Kreis Mettmann. Eine ähnlich angelegte Großkontrolle in Nordrhein-Wesfalen hatte es bereits im Januar 2019 gegeben. Auch damals handelte es sich um ein konzertiertes Maßnahmenkonzept zur Bekämpfung der Clankriminalität

Auch in Essen wurde in einem Hinterzimmer eines Internet-Cafés ein Raum entdeckt, in dem Spielautomaten und Tische aufgestellt waren. Der Zugang war hinter einem Spind versteckt. Die Polizei vermutet, dass die Geräte nicht angemeldet waren. „Der Staat guckt hin und macht deutlich, dass er wehrhaft ist“, sagte Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU).

In Dortmund wurden am Abend unter anderem nach dem Fund von unversteuertem Tabak zwei Shisha-Bars geschlossen.

(dab/dpa)
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