Wahlergebnis steht fest Diese fünf Duisburger ziehen in den Bundestag ein

Duisburg · Das Ergebnis der Bundestagswahl 2021 bot in Duisburg viel Grund zur Freude. Dass sich die Zahl der Abgeordneten aus der Stadt verdoppeln würde, war schnell klar. Für andere Kandidaten wurde es ein sehr langer Abend. Ein Überblick.

Bundestagswahl 2021: Diese Duisburger gehen nach Berlin
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Diese Duisburger gehen nach Berlin

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Foto: dpa/Michael Kappeler

Für manche Kandidaten gab es schnelle Gewissheit, andere mussten bis tief in die Nacht zittern. Sechs Duisburger Abgeordnete hatten sich noch am Wahlabend Hoffnungen auf einen Einzug in den Deutschen Bundestag gemacht, fünf haben es am Ende geschafft. Ein Überblick.

Bärbel Bas Nach 2009, 2013 und 2017 gewinnt die SPD-Politikerin zum dritten Mal in Folge ihr Direktmandat im Wahlkreis Duisburg I. Die bisherige stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion erreichte im Duisburger Süden 40,3 Prozent der Erststimmen. Das sind zwei Prozentpunkte mehr als vier Jahre zuvor. Bas sprach am Sonntagabend von einem zufriedenstellenden Ergebnis.

Mahmut Özdemir Auch der Wahlkreis Duisburg II geht erneut an die SPD. Für Direktkandidat Mahmut Özdemir ist es bereits der dritte Erfolg nach 2017 und 2013, als er als damals jüngster Abgeordneter in den Bundestag einzog. Der mittlerweile 34-Jährige kam auf 39,4 Prozent der Erststimmen. Knapp fünf Prozentpunkte mehr als vor vier Jahren. „Es zeigt sich, dass sich das Zuhören und Ackern ausgezahlt hat“, sagte Özdemir am Sonntagabend.

Felix Banaszak Der NRW-Landesvorsitzende der Grünen hatte als Direktkandidat im Duisburger Norden keine Chancen und wurde mit 10,9 Prozent Stimmanteil nur Vierter. Dank Platz sechs auf der Grünen-Landesliste galt der erstmalige Bundestagseinzug des 31-Jährigen jedoch bereits im Vorfeld der Wahl als sicher. Dort wolle er nun „grüne Politik für Duisburg“ umsetzen.

Lamya Kaddor Ähnlich wie Banaszak erging es auch der Grünen-Direktkandidatin im Duisburger Süden. Dort erreichte die 43-jährige Lehrerin und Publizistin Lamya Kaddor mit 14,3 Prozent den dritten Platz im Kampf um das Direktmandat. Auch sie zog jedoch auf Listenplatz zwölf locker in den Bundestag ein. Kaddor freute sich am Sonntag schon auf ihre künftigen Aufgaben in der Hauptstadt. In geringem Umfang wird sie jedoch auch weiterhin (digital) in Duisburg Religion unterrichten.

Christian Leye Deutlich spannender verlief der Abend für Christian Leye, den NRW-Landessprecher der Linken. Sein Einzug über Listenplatz sechs galt im Vorfeld als äußerst wahrscheinlich. Doch dann war lange Zeit nicht einmal sicher, ob die Linke überhaupt in Fraktionsstärke dem nächsten Bundestag angehören wird. Erst am späten Abend stand fest: Dank der Grundmandatsklausel reichten der Partei trotz nur 4,9 Prozent Stimmanteil drei gewonnene Direktmandate für den Wiedereinzug. Zudem zog die NRW-Landesliste genau bis Platz sechs. Leye ist damit im Bundestag. „Ich habe von meinem Einzug erst heute Morgen erfahren“, sagte Leye am Montag. Irgendwann im Laufe eines für seine Partei frustrierend verlaufenen Wahlabend habe er auch persönlich bereits abgeschlossen.

Hoffnungen auf Berlin hatte sich bis zuletzt auch die FDP-Kandidatin Charline Kappes gemacht. Erst um drei Uhr nachts stand fest: Ihr Listenplatz 24 reicht nicht für den Bundestagseinzug. „Das ist schade“, sagte sie am Montag. Nachhaltig belastet wirkt sie dabei allerdings nicht mehr. „Ich bin erleichtert, dass ich Klarheit habe“, sagt Kappes nach Wochen der Unsicherheit. Alles habe sie doppelt planen müssen – mit und ohne Bundestagsmandat. „Das war super nervig.“ Nun will sich Kappes eine Woche Politikpause gönnen und sich dann wieder den kommunalen Themen in Duisburg widmen.

Auch die kleinen Resthoffnungen von Rainer Holfeld (AfD, Listenplatz 20) und Thomas Mahlberg (CDU, Listenplatz 27) erfüllten sich nicht. Alle weiteren Duisburger Kandidaten galten bereits im Vorfeld der Wahl als chancenlos.

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