Duisburg Bürger planen ihre Stadt

Duisburg · Erstmals in Deutschland, so Planungsdezernent Jürgen Dressler, können die Duisburger beiBürgerforen mit darüber entscheiden, wie sich ihre Stadtteile in den nächsten Jahren entwickeln sollen.

Soll der Stadtteil seine kleinen Geschäfte behalten oder auf einen großen Discounter setzen? Was kann neben mit dem Brachland geschehen, damit das angrenzende Wohnviertel davon profitiert? Wenn sich ab dem kommenden Monat in den Stadtbezirken Bürgerforen bilden, dann geht es um eine Antwort auf solche oder ähnliche Fragen. Doch die werden weder von der Verwaltung gestellt, noch liefert die Politik die Antworten. Die Bürger selbst sollen zum Zuge kommen, damit die Stadt einen neuen Flächennutzungsplan aufstellen kann, der Bürgerinteressen berücksichtigt .

Bereits im Frühjahr hatte Oberbürgermeister Sauerland bei der ausverkauften Veranstaltung „Zukunft findet Stadt“ die Foren angekündigt. Im kommenden Monat werden die Bewohner aus dem Stadtbezirk Mitte eingeladen, die aus allen anderen folgen. Willkommen ist jeder, der sich anmeldet und Vorschläge zur wirtschaftlichen Stärkung und Verbesserung der Lebensqualität in Duisburg machen will. Nur nicht die Politiker. Denn sie sollen sich später mit den Vorschlägen aus der Bürgerschaft befassen. „Wir setzen auf die Kompetenz unserer Bürger, die ihren Stadtteil besser kennen als jeder andere“, sagt OB-Sauerland. „Die Politik sollte nicht manipulierend in die Foren eingreifen“, so Dressler, der erklärte, dass es nach der jeweiligen Eröffnungsveranstaltung etliche weitere Treffen geben wird, bei denen die Ideen und Vorschläge ausgearbeitet werden.

Um die Foren nicht zum Abladeplatz für Banalitäten zu machen, werden Fachleute aus seinem Dezernat ebenso begleitend (nicht bestimmend) dabei sein wie andere Fachleute, die die Bürger gerne einbinden wollen. Dressler ist sicher, dass die Foren keineswegs zu dem Ergebnis kommen werden, aus allen Stadtteilen nur noch hübsche Wohnsiedlungen zu machen. „Ich traue ihnen zu, dass sie auch Arbeitsplatz relevante Vorschläge unterbreiten werden“.

(RP)
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