Duisburg Bürger fordern vor allem Lärmschutz

Duisburg · Der CDU Ortsverband Großenbaum /Rahm hatte zu einem Infoabend mit dem Planungsdezernenten eingeladen. Die Themen waren vielfältig und zeigten, dass die Bürger die Lärmbelästigungen in Rahm nicht hinnehmen wollen.

 Der Großenbaumer Bahnhofsplatz werde umgestaltet und der fehlerhaft lockere Belag ausgetauscht, versprach Planungsdezernent Carsten Tum.

Der Großenbaumer Bahnhofsplatz werde umgestaltet und der fehlerhaft lockere Belag ausgetauscht, versprach Planungsdezernent Carsten Tum.

Foto: privat

Der Bürgerinformationsabend des CDU Ortsverbandes Großenbaum/ Rahm am Donnerstagabend fand großen Anklang. Etwa 70 Interessierte folgten der Einladung des CDU-Ratsherrn Peter Keime ins Pfarrheim in Rahm. Planungsdezernent Carsten Tum und Beatrice Kamper, Leiterin des Stadtplanungsamtes, berichteten über die geplanten Stadtteilentwicklungsprojekte.

Ruth Decker, Ratsfrau der Stadt Düsseldorf, wohnte der Veranstal-tung ebenfalls bei, denn die benachbarten Stadtteile Angermund und Rahm teilen dasselbe Problem: Die Lärmbelästigung durch die Bahntrasse.

Zum Ausbau der Bundesstraße B 288 äußerte sich Tum nur kurz. Das Problem, dass Krefeld das Umbau-vorhaben bremste, sei gelöst: Der Krefelder Teil der Straße wird wei-terhin als Bundesstraße beibehalten, wohingegen der Duisburger Teil "autobahnähnlich" umgebaut werden soll. Dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung liege die Anmeldung vor, doch zum aktuellen Stand werde im Rahmen einer gesonderten Veranstaltung informiert, so Peter Keime.

Für die Einwohner stellte diese Frage aber auch nicht den Brennpunkt des Informationsabends dar. Sie ereiferten sich bei ganz individuellen Belangen, angefangen bei der nicht modernisierten "Dorfstraße", als Sinnbild der mangelnden Weiterentwicklung der Rahmer Infrastruktur, über die noch fehlende Bio-Tonne bis hin zur nicht vorhandenen Schulsporthalle im Stadtteil. Aber auch an den angesprochenen geplanten Stadtteilentwicklungs-maßnahmen schieden sich die Geister.

Während sich Carsten Tum und Beatrice Kamper "auf die Flagge geschrieben haben, eine geeignete Fläche für einen Vollsortimenter zu finden", geht diese Maßnahme den Einwohnern noch nicht weit genug. Zu einem neuen Supermarkt gehör-ten auch eine Apotheke, eine Post, ein Bankfiliale — und das am besten an einem Ort gebündelt. Andernfalls hielte sich auch ein neuer Markt nicht, so die Ansicht einiger. Tum versicherte, das Ziel sei, "eine Nahversorgung zu schaffen, wie sie benötigt und gewünscht wird."

Weiterhin sollen die Baulücken an den Straßen Am Böllert und Zum Wassergraben geschlossen werden. Der Großenbaumer Bahnhofsplatz werde umgestaltet und der fehler-haft lockere Belag ausgetauscht. Ungeklärter Streitpunkt blieb die potenzielle Besiedlungsverdichtung des Rahmer Hinterlandes, gegen den sich die Eigenheimbesitzer wehren.

Einig aber waren sich alle hinsichtlich der Lärmbelästigung durch die Bahntrasse, die mit der Einführung des Rhein-Ruhr-Expresses noch zunehmen werde. Es sei wichtig schon jetzt etwas dagegen zu unternehmen, bemerkte Ruth Decker. Der Güterzugverkehr habe bereits zugenommen. Für den Stadtteil Angermund, der ebenso betroffen ist wie Rahm und Großen-baum, verteilt sie Flugzettel, um für eine Unterschriftenaktion zu mobilisieren. Sie fordert aktiven Lärmschutz durch moderne Bremssysteme, die den Lärm halbieren könnten, alternativ durch Geschwindigkeitsdrosselung oder gar durch ein Nachtfahrverbot. Auch moderne Lärmschutzwände könnten für Abhilfe sorgen.

Beatrice Kamper wies darauf hin, dass diese bereits geplant seien. Zur Unterstützung dieser städteübergreifenden Aktion sammelt Peter Keime am Samstag, 8. Februar, am Edeka-Markt in Rahm zwischen 11 und 12 Uhr Unterschriften der Einwohner. Moniert wurde auch die Lärmbelästigung durch die Hochlage der A 524. Ein Tempolimit oder ebenfalls Lärmschutzwände wurden gefordert. Tum betonte, all die vorgebrachten Belange in die Politik zu tragen und sich für deren Verwirklichung unter Berücksichtigung der Gesetzeslage und der finanziellen Möglichkeiten einzusetzen.

(RP)
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