Duisburg Bürger fordern rasch Lkw-Verbote

Duisburg · Bürger und Lokalpolitiker verlangen mit größter Vehemenz, dass die Bach- und die Bismarckstraße schnellstens für den Schwerlastverkehr gesperrt werden. Die Zustände seien für die Anwohner unerträglich. Die Stadt wehrt sich gegen Vorwürfe: So einfach sei das nicht zu machen.

 Große Lkw, aus einem Auto heraus

Große Lkw, aus einem Auto heraus

Foto: Spar- und Bauverein

Friemersheim Die Aufregung ist groß um die bislang nicht erfolgte Sperrung der Bach- und der Bismarckstraße für Lkw über 7,5 Tonnen. "Sperrung jetzt!", fordert der Friemersheimer Spar- und Bauverein, die Bürgerinitiative "Keine Lkw in Friemersheim" im Rücken, in einer ungehaltenen Stellungnahme.

An der Kreuzung der L473 n und der Bachstraße seien bei einer Verkehrszählung im April über 180 vorbeifahrende Lkw gezählt worden: "Für die betroffenen Anwohner an der Bach- und auch Windmühlenstraße ein unhaltbarer Zustand", urteilt der Vorstandsvorsitzende Dietmar Vornweg.

Ein Großteil der Brummis fahre ungehindert durch die Wohngebiete. Vornweg kündigt "gegebenenfalls weitere Aktionen" der Bürgerinitiative an. Mit "politischem und behördlichem Willen" sei die Forderung nach einem raschen Lkw-Verbot sehr wohl umsetzbar.

Die Stadt widerspricht. "Unabhängig vom politischen Beschluss muss ein so genanntes Entwidmungsverfahren durchgeführt werden", sagt Sprecherin Anja Huntgeburth. Das heißt: "Eine Straße ist zunächst mal allen Verkehrsteilnehmern gewidmet, also auch den Lkw." Um das zu ändern, müsse die Stadt "klipp und klar nachweisen, dass das unbedingt notwendig ist, und, dass sich die Lkw dann nicht anderswo ihren Weg durch Wohngebiete suchen würden."

Gerade letzteres sei im vorliegenden Fall gar nicht so einfach. Überhaupt sei eine Entwidmung "ein kompliziertes Verfahren", so Huntgeburth: "Es ist in Arbeit — aber ergebnisoffen. Wir legen ein Verkehrskonzept für Friemersheim vor, spätestens bis Herbst." Dass darin ein Lkw-Verbot für Bach- und Bismarckstraße vorkommt, ist nicht gesagt.

Das dürfte bei Bürgern, Bauverein und Lokalpolitikern kaum Begeisterung hervorrufen. BL-Bezirksvertreter Karsten Vüllings befand, die Sperrung sei die einzig wirkungsvolle Maßnahme, um den Schwerlastverkehr auf der L 473 n zu halten: "Für diese Erkenntnis bedarf es keines neuen Verkehrskonzeptes für den gesamten Ortsteil Friemersheim."

"Die Duisburger Stadtverwaltung hat in den letzten Jahren ein merkwürdiges oppositionelles Eigenleben entwickelt", attackierte FDP-Bezirksvertreter Thomas Wolters: Sie "suche" nach Gründen, um politische Beschlüsse nicht umzusetzen.

CDU-Ratsherr Klaus Mönnicks allerdings nannte Kritik an der Stadt "nicht gerechtfertigt": Die Sperrung einzelner Straßen sei keine Lösung. Sinnvoll sei es, die Lkw durch Gebotsschilder bis zur Gaterwegbrücke über die L 473 n zu lenken: "Das Ganze hätte zumindest den Vorteil, dass die Bachstraße sofort entlastet würde, da keine Umwidmung erforderlich wäre." Die Installation solcher Gebotsschilder obliege jedoch dem Land.

(RP)
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