Duisburg Briefwahl ist die Ausnahme, nicht die Regel

Duisburg · Gewählt wird bis zum 12. Februar wie immer, entweder im Wahllokal am Tag selbst oder per Briefwahl. Wer jetzt die Modalitäten kritisiert, der hat folglich über Jahrzehnte die gleichen "bedenklichen" Wahlumstände klaglos akzeptiert. Die Abwahl-Befürworter ziehen Tag für Tag einen anderen vermeintlichen Skandal ans Tageslicht: Zu lange Wartezeiten an den Briefwahlstellen, Wahlurnen, die keine richtigen seien, Wahlbenachrichtigungen mit falschen Angaben – da hat doch wohl der Oberbürgermeister seine Beamten angewiesen, zu seinen Gunsten zu schlampen, wird in Internet-Blogs gemutmaßt.

Gewählt wird bis zum 12. Februar wie immer, entweder im Wahllokal am Tag selbst oder per Briefwahl. Wer jetzt die Modalitäten kritisiert, der hat folglich über Jahrzehnte die gleichen "bedenklichen" Wahlumstände klaglos akzeptiert. Die Abwahl-Befürworter ziehen Tag für Tag einen anderen vermeintlichen Skandal ans Tageslicht: Zu lange Wartezeiten an den Briefwahlstellen, Wahlurnen, die keine richtigen seien, Wahlbenachrichtigungen mit falschen Angaben — da hat doch wohl der Oberbürgermeister seine Beamten angewiesen, zu seinen Gunsten zu schlampen, wird in Internet-Blogs gemutmaßt.

Erstaunlicherweise sind es unter den Kritikern gerade diejenigen, die zuvor allergrößten Wert darauf legen, dass bei der Abwahl die gleichen Spielregeln wie bei der Kommunalwahl zu gelten haben, die nun Sonderrechte in Anspruch nehmen. So war und ist es üblich, dass bei einer Wahl der eigentliche Wahlsonntag für den Urnengang vorgesehen ist. Die Briefwahl ist vor allem für diejenigen, die am Wahlsonntag verhindert sind. Die Briefwahl ist die Ausnahme, nicht die Regel. Dieser Umstand wird gerade auf den Kopf gestellt.

Wer hat denn bei vorherigen Wahlen schon nach ein paar Tagen in den Bezirksämtern angerufen und gefragt, ob auch alles in Ordnung ist? Wer hat sich die Wahlurnen aber auch ganz genau angeschaut? Wer hat die Anzahl der Computer für den Wahlvorgang in den Bezirksämtern bemängelt? Wer hat schon nach wenigen Tagen erste Zwischenergebnisse zur Wahlbeteiligung eingefordert? Richtig: niemand. Wer zuvor lautstark die gleichen Spielregeln wie bei anderen Wahlen einfordert, der sollte sich nun aber auch selbst an eben diese Spielregeln halten.

(RP)
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