Duisburg Bombe am Rumelner Bahnhof gestern Abend entschärft

Duisburg · Bei Sondierungsarbeiten war der Fünf-Zentner-Blindgänger gefunden worden. 400 Menschen mussten aus dem Haus.

 Auf der Baustelle am Borgschenweg ruhten gestern Nachmittag die Arbeiten. Beim Ausbaggern kam eine Fünf-Zentner-Bombe ans Tageslicht.

Auf der Baustelle am Borgschenweg ruhten gestern Nachmittag die Arbeiten. Beim Ausbaggern kam eine Fünf-Zentner-Bombe ans Tageslicht.

Foto: Gottschalk

Schlag 17.31 Uhr war der Spuk vorbei. Rund 400 Menschen duften zurück in ihre Häuser. Auf einem Privatgelände am Borgschenweg in der Nähe des Rumelner Bahnhofs wurde gestern auf einer Baustelle eine Fünf-Zentner-Bombe mit Anschlagzünder entdeckt. Ein Fund mit Folgen. Um 16.45 Uhr war die Gegend rund um den Borgschenhof abgesperrt - eine Dreiviertelstunde später heulten die Sirenen Entwarnung, Sprengstoff-Experte Frank Stommel vom Kampfmittelräumdienst meldete Vollzug: Alles klar - der Verkehr kann wieder rollen. Die Entschärfung bescherte dem Verkehr rund um Rumeln gestern eine unverhoffte Entschleunigung. So musste die Buslinie 923 zeitweise eine Umleitung fahren, die Haltepunkte Karrenweg, Rumeln Bahnhof und Am Lohkamp fielen weg. Auch Gäste der Bahn waren betroffen. Der RB31, der zwischen Duisburg und Xanten/Moers fährt, musste warten. Das Nachsehen hatten schließlich auch die Autofahrer, die am Freitag gewöhnlich früher in den Feierabend starten. Wer rechtzeitig Bescheid wusste, wich über Umleitungen aus.

Derweil organisierte das Ordnungsamt die Evakuierung. Für 70 Mitarbeiter, 63 im Außen-, sieben im Innendienst, ein spontaner Einsatz. Am gestrigen Nachmittag stand die städtische Weihnachtsfeier auf dem Programm. Die Polizei rückte an, dazu 30 Mann der Freiwilligen Feuerwehr. Die Beamten klingelten an Haustüren, um die Anwohner zu informieren und fuhren mit Lautsprechern durch die Straßen, die dem Fundort am nächsten liegen. In der Evakuierungszone, im Umkreis von 250 Metern, waren rund 400 Menschen betroffen. Diese mussten ihre Häuser verlassen. Als Aufenthaltsraum stand die Marienfeldschule an der Kirchstraße zur Verfügung. Es gab fünf Krankentransporte aus dem Evakuierungsbereich.

In der Sicherheitszone, die 500 Meter um den Fundort herum liegt, leben 1653 Personen. Diese durften ihre Wohnungen während der Entschärfung nicht verlassen. Die Fenster mussten geschlossen bleiben - der Aufenthalt im Freien war ab 16.45 Uhr nicht mehr erlaubt. Auch die Kita St. Marien und die Gerhard-Hauptmann-Grundschule waren von diesen Sicherheitsmaßnahmen betroffen. Die Eltern wurden rechtzeitig informiert.

Dann war alles wieder vorbei. "Bombe erfolgreich entschärft", meldete ein städtischer Mitarbeiter. Frank Stommel machte Feierabend - die Weihnachtsfeier konnte beginnen.

(RP)
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