Vorfall in Duisburg 15-jähriger Schüler schlägt Rektor krankenhausreif

Duisburg · Ein 15-jähriger Schüler der Hauptschule Gneisenaustraße in Duisburg-Neudorf ist in der vergangenen Woche auf den Schulleiter losgegangen. Dieser wurde so schwer verletzt, dass er im Krankenhaus behandelt werden musste.

Die Hauptschule an der Gneisenaustraße in Neudorf.

Die Hauptschule an der Gneisenaustraße in Neudorf.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Schlagzeilen von mangelndem Respekt und Gewalttätigkeiten an Schulen sind in jüngster Zeit immer häufiger zu lesen. An der Gemeinschaftshauptschule (GHS) Gneisenaustraße ist ein Fall jetzt allerdings so eskaliert, dass ein 15-Jähriger gegen den Schulleiter gewalttätig wurde. Die Duisburger Polizei bestätigte das Vorkommnis: „Es liegt eine Anzeige vor. Wir ermitteln wegen einfacher vorsätzlicher Körperverletzung“, teilte Stefanie Bersin von der Polizei mit. Details könne sie zu dem Fall aber nicht sagen. Die Ermittlungen liefen noch. Derr Schulleiter war nach der Attacke in der Unfallklinik behandelt worden und musste anschließend noch wegen eines geschwollenen Auges zur Augenklinik in Fahrn. Inzwischen ist er aber wieder im Dienst und unterrichtet.

Auf Anfrage unserer Zeitung wollte die Schulleitung sich zu dem Fall nicht äußern: „Dazu darf ich nichts sagen. Bitte wenden Sie sich an die Bezirksregierung“, hieß es am Montag. Die Bezirksregierung als zuständige Schulaufsichtsbehörde bestätigt den Fall, will aber keine Details nennen: „Da es sich um ein laufendes Verfahren handelt, können wir Ihnen keine Informationen zur Tat und dem Tatverdächtigen mitteilen.“ Der gewalttätige Jugendliche soll zuvor schon einen Mitschüler geschlagen haben, heißt es. Neudorf gilt eher nicht als sozialer Brennpunkt, an der Schule selbst versucht man allerdings, auch schwierige Schüler zu disziplinieren und einen erfolgreichen Schulabschluss für sie anzupeilen. Darauf verweist schon die Stadt auf ihrer Homepage. In einem entsprechenden Schulportrait heißt es dort, es gebe ein „pädagogisches Konzept in Anlehnung an die konfrontative Pädagogik“.

Die Bezirksregierung verweist auf eigene Konzepte der Schulen zum Umgang mit Gewaltdelikten. Deshalb gebe es bei der Bezirksregierung auch keine Zahlen über Gewalttaten an Schulen. Bei der Durchführung von Ordnungsmaßnahmen würden die Schulen aber durch die Schulaufsicht beraten.

„Gewalt an Schulen ist natürlich immer ein Thema, aber dass ein Schüler auf einen Lehrer einschlägt, ist auch ein Duisburg ein Einzelfall. Der letzte uns bekannte Fall liegt schon Jahre zurück“, erklärte Stadtsprecherin Susanne Stölting auf Anfrage unserer Zeitung.

Welche Konsequenzen der Jugendliche außer der strafrechtlichen Verfolgung zu tragen hat, sind zurzeit noch unklar. Über mögliche „schulische Maßnahmen“ werde in der Schule beraten, teilte die Bezirksregierung mit. Geplant sei auch ein Thementag zu den Bereichen Konfliktbewältigung und Sensibilisierung für verschiedene Formen von Gewalt.

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