Angriff in Fitnessstudio Mindestens ein Täter nach Messerattacke auf der Flucht

Nach der Attacke in einem Duisburger Fitnessstudio schwebt eines der vier Opfer noch immer in Lebensgefahr. Die Suche nach mindestens einem Tatverdächtigen ist noch nicht vorbei.

Duisburg: Messerattacke in Fitnessstudio - Fotos vom Großeinsatz
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Großeinsatz in Duisburger Innenstadt – mehrere Verletzte nach Messerangriff

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Foto: dpa/Christoph Reichwein

Am Morgen nach der Messerattacke in einem Duisburger Fitnessstudio geht in der Stadt alles mehr oder weniger seinen gewohnten Gang. Über die leere Königstraße bewegen sich Passanten auf dem Weg zur Arbeit. Zwischen Forum und Königsgalerie werden Ladengitter aufgeschoben, am Sonnenwall spritzen in orange gekleidete Mitarbeiter der Straßenreinigung mit Hochdruckreinigern Bänke ab. Man muss schon ganz genau hinsehen, um zu bemerken, dass hier etwas anders ist als sonst. An vielen Ecken in der Stadt stehen die blau-silbernen Wagen der Bereitschaftspolizei. Beamte patrouillieren in kleinen Gruppen durch die Straßen. Wer mit offenen Augen durch die Stadt geht, erlebt die Stimmung als bedrückend.

Die Staatsanwaltschaft gibt unterdessen am Morgen weitere Informationen bekannt. Drei Menschen seien notoperiert worden, sagte eine Sprecherin am Mittwochmorgen der Deutschen Presse-Agentur. Eines von vier Opfern schwebe noch immer in Lebensgefahr. Auf der anderen Seite gebe es aber noch keine konkreten Hinweise auf den oder die Täter. „Wir ermitteln mit Hochdruck.“ Es werden weitere Zeugen vernommen. Bei der Attacke in dem Fitnessstudio im Zentrum der Ruhrgebietsstadt waren am Dienstag drei Menschen lebensgefährlich und eine Person schwer verletzt worden. Verwendet wurde eine „Hieb- oder Stichwaffe“, bei der es sich nach Informationen unserer Redaktion um ein langes Messer oder eine Machete handeln soll. Die Hintergründe der Tat sind weiterhin unklar.

Passanten, die am Morgen am Tatort in der Duisburger Altstadt vorbeigehen, geben sich betroffen. „Schrecklich, was hier gestern los war“, sagte zum Beispiel Leonie Pfingstmann. „Ich hoffe, dass sie die Täter bald haben. Da wird einem ja ganz mulmig.“ Andere Passanten äußern sich ähnlich, seinen Namen nennen will aber keiner mehr.

Keines der Opfer ist der Staatsanwaltschaft zufolge bisher vernehmungsfähig. In das Fitnessstudio hinein kommen Kunden mit einer Chipkarte über ein Drehkreuz. Ob der oder die Täter das Drehkreuz übersprangen oder mit einer Karte Einlass bekamen, ist den Ermittlern noch nicht bekannt.

Die Verletzten sind am Abend in Krankenhäuser gebracht worden. Es handelt sich der Polizei zufolge um deutsche Staatsbürger. Die ersten Notrufe waren gegen 17.40 Uhr bei den Einsatzkräften in Duisburg eingegangen. Die Ermittler durchsuchten das Fitnessstudio und sicherten es, wie die Polizei am Dienstag erklärt hatte. Am Abend wurden Zeugen vernommen, die zur Tatzeit vor Ort trainiert hatten. Das Landeskriminalamt richtete eine Anlaufstelle für Zeugenhinweise in der angrenzenden Fußgängerzone ein. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz, Polizisten suchten auf allen Etagen des betroffenen Studios nach Spuren.

„Wir bedauern den Vorfall in unserem Club in Duisburg sehr und hoffen, dass die Opfer schnell wieder gesund werden“, hieß es in einer E-Mail von John Reed Fitness. Man unterstütze die polizeilichen Ermittlungen an allen möglichen Stellen. „Die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitglieder sowie unserer Mitarbeiter stehen für uns an erster Stelle. Unser Ziel ist es, dass sie sich in unseren Studios sicher und gut aufgehoben fühlen.“ Weitere Angaben zu dem Vorfall machte der Betreiber nicht.

Bis zum Abend waren schwer bewaffnete Spezialkräfte der Polizei vor Ort. Augenzeugen seien in einem nahe gelegenen Restaurant von der Polizei befragt worden, berichtete er. Einer habe noch seine Sporttasche dabei gehabt.

mit dpa

(dtm/dpa)
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