Duisburg Blaues Tor mit Zebras für Neuenkamp

Duisburg · Was dem Ortseingangsbild von Neuenkamp bisher eher schadete, ist nun ein echter Hingucker geworden: Das alte Bahnwärterhäuschen ist nicht mehr wiederzuerkennen.

 Das Team mit den gelben und orangenen Warnwesten ist überaus engagiert. Ihr erklärtes Ziel: Neuenkamp soll künftig noch schöner werden.

Das Team mit den gelben und orangenen Warnwesten ist überaus engagiert. Ihr erklärtes Ziel: Neuenkamp soll künftig noch schöner werden.

Foto: Ralf Hohl

Das Bahnwärterhäuschen an der Essenberger Straße in Neuenkamp an der Ecke zum Außenhafen konnte sich nicht wirklich ansehnlich nennen: offene Rohre, rostige Gitter und Schutt drumherum. Und das an einem der beiden Hauptzugänge zu Neuenkamp — keine schöne Haustür für den Stadtteil. Die Anwohner wollten diese für ihr halbinselähnliches Reich aufhübschen und haben es geschafft: Was dem Bild des Ortes vorher schadete, ist jetzt ein wertvoller Farbtupfer gestaltet von Neuenkamper Händen.

Den Anreiz gab das Netzwerk Nachbarschaft, als sich Andreas Fleischmann vor zwei Wochen beim Vorsitzenden des Verbandes Duisburger Bürgervereine, Herrmann Wesslau, meldete. Ihr Angebot: Ein Wettbewerb auf der Suche nach der schönsten Straße Deutschlands und ein Starterpaket für die ersten Anmeldungen, um Verschönerungsprojekte zu unterstützen.

Der Bürgerverein sowie die "Offensive für ein Sauberes Duisburg" meldeten sich schnell und konnten sich Kinderkreide und zwei T-Shirts sichern. Aber damit ein altes Häuschen auf Vordermann bringen? Glücklicherweise war im Paket auch ein Gutschein im Wert von 200 Euro für einen Baumarkt enthalten, mit dem das Material für die Aktion besorgt wurde. Aktive Anwohner wurden durch Mund-zu-Mund-Propaganda, Telefonate und Facebook zum Mitmachen bewegt, und schon konnte es losgehen mit Hochdruckreinigung und Streichen. Besondere Mühe gab sich Stefan Bayer, ein Künstler aus dem Ort, mit dem Sprühen von zwei MSV-Zebras, dem Logo des MSV Duisburg, Neuenkamp-Schriftzug, geometrischen Formen und Wolken im Hintergrund.

"Schöne Graffiti können sicherstellen, dass die Wände respektiert werden und keine Schmierereien dazukommen", sagt die Geschäftsführerin der "Offensive für ein Sauberes Duisburg", Ingrid Baer. Das im Ortsteil ansässige Unternehmen Fliess stellte einen ihrer Mitarbeiter für drei Tage frei, damit der Anstreicher mithelfen konnte. Dank dieser Zusammenarbeit ging es mit der Arbeit umso schneller voran. In den nächsten Tagen wird der Abschlussbericht für den Wettbewerb abgeschickt. Die engagierten Bürger hoffen auf die Förderung von 5000 Euro. Das Geld, plant Bürgermeister Manfred Osenger mit dem Team, soll in den Erhalt des Glockenturms der evangelischen Kirche im Stadtteil gesteckt werden.

Auch Privatpersonen initiieren Projekte. Manfred Beba kümmert sich um die Bepflanzung von Baumscheiben an der Essensberger Straße. Aus eigener Tasche — er möchte, dass die Straße, das "Tor zu Neuenkamp", eine Augenweide wird. Der Verband Duisburger Bürgervereine hat schon in der Vergangenheit für Verbesserungen im Stadtbild gesorgt, indem er zum Beispiel der Kaßlerfelder Brücke neugestaltete Innenwände verpasst hat.

(RP)
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