Duisburg Bezaubernde Texte und Chorgesänge

Duisburg · Der Knappenchor Homberg, seine musikalischen Gäste und Pfarrer Matthias Immer sorgten in der Rheinkirche für einen festlichen Rahmen beim großen Weihnachtskonzert.

Voll besetzt war die festlich geschmückte Rheinkirche, als der Knappenchor Homberg zu seinem Weihnachtskonzert lud. Mehr als 600 Zuschauer verfolgten die knapp zweistündige Veranstaltung unter der Leitung von Axel Quast. "Der kleine Chor Minden" ergänzte das Programm des vielstimmigen Männerchores und brillierte durch eine junge Solistin der besonderen Art. Die neunjährige Maya Brinkmann sang mit glasklarer Kinderstimme das "Christkindelein" herbei und brachte damit das Herz der Zuschauer zum Schmelzen. Das i-Tüpfelchen des Programms bildeten drei kurze, jede für sich anrührende Weihnachtsgeschichten, die Pfarrer Matthias Immer vorlas.

Mit dem französischen Chorstück "Im Dorf, da geht die Glocke schon" eröffnete der Knappenchor den Abend. Durch Heinz Witte am Klavier begleitet folgten traditionelle Stücke wie Johann Sebastian Bachs "Wohl mir, das ich Jesum habe" oder Wagners "Pilgerchor" aus der Oper "Tannhäuser". "Der kleine Chor Minden" unterbrach den Herrengesang mit dem "Andachtsjodler" und neben weiteren Titel dem Auftritt des jüngsten Chormitgliedes: Maya Brinkmann, die Enkelin einer der Sängerinnen. "Und wenn sie nicht erraten können, wer von uns die Oma sein könnte, dann finden wir das sehr gut", scherzte Sängerin Susanne Fröhlke.

Ganz selbstbewusst wie ein Profi trat die kleine Maya ans Mikrofon und sang in die gespannte Stille hinein mit ihrer glasklaren glockenhellen Stimme die erste Strophe, bis der Chor einstimmte. Ein erfrischender Auftritt, der den Gesang der Männer und Frauen gelungen abrundete. Am Klavier begleitete Valentina Janzen den kleinen Chor Minden.

Die Auftritte von Pfarrer Matthias Immer als Sprecher dreier wunderbarer Weihnachtsgeschichten verschafften den Sängern Verschnaufpausen und ließen das Programm locker und kurzweilig erscheinen. Den Auftakt machte Immer mit einer Geschichte vom Nikolaus, "denn dieser darf in der Weihnachtszeit nicht fehlen". "Das Wunder" von Gerhard Eberts erzählt von einem Studenten, der verkleidet ein Kind besuchen und beschenken soll. Doch statt sich zu freuen, hat es so große Angst, dass der Student sich entscheidet, das Kostüm abzulegen und dem Kleinen zu erklären, warum er sich derart kostümiert. Nachdem das Kind die Geschichte vom gütigen Nikolaus gehört hat und erfährt, dass man durch die Verkleidung an seine guten Taten erinnern will, zieht es dem Studenten eigenhändig Mantel und Mitra wieder an. "Der Zauber ist dahin, sagten die Erwachsenen. - Was uns bleibt, ist das Wunder, dachte der Student". Die nächste Geschichte von Autorin Maria Branowitz erzählte von einer viel zu liebgewonnenen Weihnachtsgans, die glücklicherweise die Schlaftabletten, die ihr den sanften Tod bescheren sollten, überlebt und dann zwar ohne Federn aber im Strickpulli mit ihren beiden Besitzerinnen noch viele Feste feiern konnte. Zuletzt brachte Ruth Schmidt-Mumms Erzählung "Wie man ein Engel wird" das Publikum zum Schmunzeln, denn der kleine Tim war viel zu aufgeschlossen, um in der Weihnachtsgeschichte den bösen Wirt zu mimen. "Zu Hause hatten sie auch immer Platz für alle. Notfalls auf der Luftmatratze".

Unüberhörbar war der gemeinsame Abschluss. 600 Zuschauerstimmen begleiteten die beiden Chöre bei "Oh, du Fröhliche".

(son)
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