Duisburg Betreuung unheilbar Kranker ist schwerste Aufgabe

Duisburg · Zum Alltag von Ärzten gehört auch, ihren Patienten zu sagen, dass sie todkrank sind und nicht mehr lange leben. "Unheilbar Krank" - diese zwei Wörter, die so viel im Leben bedeuten. Die Betreuung unheilbarer und sterbender Patienten gehört zu den schwierigsten Aufgaben, denen sich Ärzte, Schwestern, Krankenpfleger und Seelsorger stellen müssen.

Das gelebte Selbstverständnis eines evangelischen Krankenhauses spiegelt sich auch in der Versorgung dieser Patienten wieder, deren Leben sich unausweichlich dem Ende nähert und die um ihr Sterben wissen. In diesen kritischen Situationen bedürfen auch die Angehörigen der besonderen Hilfe und Zuwendung. Dieser Hilfe haben sich die Mitglieder vom Verein Hospiz Bethesda angenommen. Er ist ein ambulanter Hospizdienst für Schwerkranke.

Hospiz, das ist nicht nur ein Wort, sondern eine Bedeutung, eine Einstellung. Es leitet sich vom lateinischen "Hospitium" ab und besagt Gastfreundschaft oder Herberge. Genau diese Herberge und Gastfreundschaft geben die ehrenamtlichen Helfer den totkranken Menschen, zu Hause. Denn diese möchten in einem gewohnten Umfeld in den letzten Lebenstagen begleitet werden.

Schon im Jahr 1992 wurde die Idee einer palliativen Versorgung im Bethesda Krankenhaus geboren. Viel Zeit ist seitdem vergangen. Was mit privater Initiative begann, ist heute eine professionelle Hilfe für schwer erkrankte Menschen. Um eine qualifizierte Betreuung zu gewährleisten, benötigt auch ein Verein Strukturen.

Die hauptberuflichen Mitarbeiter des Vereins bilden eine von drei Säulen, von denen der Verein getragen wird. Zwei Hospizkoordinatoren übernehmen administrative und organisatorische Aufgaben und sind die ersten Ansprechpartner. In einem Gespräch finden die Koordinatoren Zugang zu den Patienten und erkennen so, welcher ehrenamtliche Mitarbeiter für die Begleitung in Frage kommt. Mittlerweile betreuen 30 ausgebildete ehrenamtliche Hospizmitarbeiter unheilbar Kranke, Sterbende und deren Angehörige, sie bilden die zweite Säule. Gleiche Vorlieben, Interessen oder Gesprächsthemen sind für die Auswahl des geeigneten Mitarbeiters ausschlaggebend, damit sich die Erkrankten gut aufgehoben und verbunden fühlen.

Alle ehrenamtlich Tätigen besuchen regelmäßig Supervisionen und bilden sich fort. Die dritte Säule bilden somit Weiterbildungen, denn spezielle Schulungen für die Mitarbeiter sind Pflicht. So kann Wissen vertieft werden und ein gegenseitiger Austausch stattfinden, um die Menschen noch besser zu unterstützen, ihnen beizustehen und sie letztlich auf ihrem letzten Weg zu begleiten.

(cobr)
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