Duisburg Besseres Deutsch lernen

Duisburg · Zur Förderung der Lesekompetenz von Kindern aus Zuwandererfamilien entwickelten die Stadt und verschiedene Grundschulen ein Projekt. Viertklässlern soll so der Übergang auf die weiterführende Schule erleichtert werden.

Viele Schüler, die nach den Sommerferien eine weiterführende Schule besuchen, haben Schwierigkeiten, Texte richtig zu verstehen. Mit einem Gemeinschaftsprojekt von Grundschulen in der Stadt und dem Referat zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien (RAA) soll diesem Problem entgegen gewirkt werden.

Das Konzept von Leseprojekten wurde an verschiedenen Universitäten entwickelt, mit älteren Jugendlichen erfolgreich erprobt und die RAA hat es speziell für die Grundschulen weiterentwickelt. "Die Kinder sollen schon früh an spezielle Lesemethoden herangeführt werden", so Beate Peschke, Mitarbeitern bei RAA. Momentan sind acht Grundschulen in Duisburg an dem Konzept beteiligt.

Die städtischen Gemeinschaftsgrundschule Klosterstraße nimmt bereits zum zweiten Mal an dem Leseprojekt "Sachtexte besser verstehen" teil. Insgesamt zwölf Schüler der 4. Klasse "sollen den Spaß am Lesen erfahren und das verstehende Lesen erlernen", verdeutlicht die Lehrerin Mechthild Holtmann. Die Leitung der Förderungsstunde übernehmen zwei Lehramtsstudenten der Uni Duisburg-Essen.

Carina Groß und Jörg Pommerehnck lesen mit den Kindern lebensnahe Texte zu Themen, die die Kinder interessieren. Sie erstellen Mindmaps, reden erst über das Thema eines Textes, um Hintergrundinformationen zu sammeln, und gehen erst dann explizit auf die Sprache ein. "Verschiedene Textknackermethoden helfen den Kindern, Sprachlücken auszugleichen", erklärt Beate Peschke.

Die Kinder lernen, Fragen an den Text zu stellen und auch das Nachschlagen von ihnen unbekannten Wörtern im Duden wird erlernt. "Das Projekt zeigt einen großen Anklang bei den Schülern. Auffallend ist, dass sie mittlerweile auch in ihrer Freizeit Bücher lesen und mutiger werden, wenn es darum geht, anderen Kindern etwas zu erklären", so Holtmann.

Laut Peschke brauchen jedoch nicht nur die Kinder eine Leseförderung, die schlechte Noten haben, sondern auch bei Schülern mit guten Leistungen bestehen Verbesserungschancen. "Das Selbstvertrauen der Schüler ist gestiegen und auch die Motivation lässt sich durch das Projekt steigern", sagte Studentin Carina Groß. Für Carina und Jörg ermöglicht die Arbeit bei RAA neben dem Studium einen guten Einstieg in ihren späteren Beruf als Lehrer.

(RP)
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