Duisburg Bei Schlecker sind 120 Jobs in Gefahr

Duisburg · In der Geschäftsstelle der Gewerkschaft Verdi an der Kasinostraße gab es gestern Morgen eine Sondersitzung. Thema: Schlecker. Am Mittwoch hatte der mit der Abwicklung der Drogeriekette beauftragte Insolvenzverwalter angekündigt, dass bundesweit rund 2400 Filialen geschlossen und knapp 12 000 Mitarbeiter ihre Jobs verlieren werden.

Fragen und Antworten zur Schlecker-Insolvenz
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Britta Munkler, die bei Verdi für Einzelhandel zuständig ist, schätzt, dass es in Duisburg etwa 15 Schlecker-Filialen mit 120 Beschäftigten gibt. Ob, und wie viele davon überleben werden, ist derzeit noch völlig unklar. "Uns liegt keine Liste der betroffenen Filialen oder ein ordentliches Sanierungskonzept vor", sagt Munkler.

Nach ihrer Einschätzung könne in Duisburg kein Geschäft geschlossen werden, da es in den vergangenen Jahren bereits einen deutlichen "Kahlschlag" gegeben habe. Das bedeutet aber nicht, dass die zumeist weiblichen Angestellten nicht um ihre Arbeitsplätze fürchten müssen. Wie viele Jobs unter dem Strich wegfallen werden, vermag die Gewerkschaftlerin nicht vorherzusagen. "Das wäre Orakelei", meint Munkler.

Sie fürchtet, dass mögliche Entlassungen die Arbeitslosenstatistik aber dauerhaft belastet: "Viele Frauen, die bei Schlecker arbeiten, sind 45 Jahre und älter. Für sie wird es natürlich schwierig, wieder eine neue Stelle zu finden."

Besondere Aktionen oder gar Demonstrationen wird es seitens der Gewerkschaft in Duisburg vorerst nicht geben. Nur zum Internationalen Frauentag (8. März) will Verdi auf die Situation der "Schlecker-Frauen" aufmerksam machen.

"Wir müssen erstmal abwarten, was jetzt passiert", sagt Munkler. Der Insolvenzverwalter will bis Ende März ein Sanierungskonzept vorlegen — inklusive Stellenabbau und Filialschließungen. Munkler: "Wir werden die Schlecker-Beschäftigten in jedem Fall über Betriebssitzungen auf dem Laufenden halten."

(RP/rl)
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