Duisburg Bei Milser: "et Bettina" und der Karneval

Duisburg · Beim Landhaustreff war diesmal Bettina Böttinger zu Gast bei Manni Breuckmann auf der Bühne. Aber auch der Duisburger Karnevalsprinz II. bereicherte mit seinem Gefolge die Veranstaltung.

Manni Breuckmann und Bettina Böttinger spielten sich in der Talk-Runde die verbalen Bälle zu. Nicht nur die beiden neuen Ordensträger hatten dabei ihren Spaß, sondern auch die Karnevalisten im Publikum.

Manni Breuckmann und Bettina Böttinger spielten sich in der Talk-Runde die verbalen Bälle zu. Nicht nur die beiden neuen Ordensträger hatten dabei ihren Spaß, sondern auch die Karnevalisten im Publikum.

Foto: andreas probst

Die Karnevalssession strebt unweigerlich dem Höhepunkt zu. Das wurde auch beim Duisburger Landhaustreff im Hotel "Landhaus Milser" mehr als deutlich. Noch bevor zahlreichen Gäste sich an der Vorspeise, einer exzellenten Lachs-Kräuterquark-Terrine delektieren konnten — zur Talkrunde mit jeweils wechselnden Prominenten und einem abschließenden kleinen Show-Block wird den Gästen jeweils ein ansprechendes "Drei-Gang-Menü" gereicht — hielt erst einmal Duisburgs Stadtprinz Gutti I. mit seinem Gefolge Einzug.

Aber auch der aktuelle Talk-Gast passte irgendwie in die närrische Zeit, wie der mittlerweile in Rente gegangene Kult-Moderator Manni Breuckmann feststellte. Seine Interviewpartnerin und Ex-WDR-Kollegin Bettina Böttinger kündigte er als "et Bettina" an und bezeichnete sie als "ausgeprägte Närrin". Die in Düsseldorf geborene vielseitige Fernsehmoderatorin, Produzentin, Journalistin und Autorin, die ihren Lebensmittelpunkt seit vielen Jahren in Köln hat, bezeichnet sich selbst als "kölsche Düsseldorferin".

Böttinger, die seit 2006 die WDR-Talkshow "Kölner Treff" moderiert, ist dem Karneval als Ehrenobristin bei den "Bonner Stadtsoldaten" eng verbunden. "Früher habe ich von Altweiber bis zum Aschermittwoch durchgemacht", schwärmte die WDR-Frontfrau von vergangenen Zeiten und bedauerte: "Mehr als den Rosenmontagszug schaffe ich heute nicht mehr". Die beiden WDR-Leute spielten sich während der lockeren und launigen Plauderrunde geschickt die Bälle zu. Manni erwähnte, dass Böttinger zu alten "Hier und Heute"-Zeiten sogar mal seine Chefin gewesen war.

"Was prädestiniert dich eigentlich für eine Talksendung?", fragte Manni seinen Talkgast unverblümt. Die Antwort war klar und eindeutig: "Meine große Schnauze". Einen großen politischen Anspruch habe sie mit ihrer Talk-Show nicht. "Die Sendung soll einfach unterhalten, dabei möchte ich aber auch gerne neue Gedanken und Ideen zulassen", beschreibt die Dackelliebhaberin (Rauhaardackel "Fienchen") ihren Blick auf ihr TV-Format. Allen recht machen könne man es allerdings auch nicht, merkte sie an und ergänzte mit Nachdruck: "Ich bin nicht Everybody's Darling".

Nach der höchst amüsanten Gesprächsrunde hatte sich die bekennende Anhängerin des 1. FC Köln und der Ex-Bundesliga-Reporter genauso wie die Talk-Gäste das als Hauptgang servierte "Filet vom Irischen Weideochsen an Madeira-Soße" redlich verdient, bevor drei Ensemble-Mitglieder des Bonner Springmaus-Theaters in der bekannten Weise ihre urkomische Comedy-Show präsentierten. Silke Vennemann, Michael Müller (bekannt auch aus der TV-Sendung "Stratmanns") und Gilly Alfeo wandelten Zurufe aus dem Publikum spontan in improvisierte und kurzfristig erfundene kleine Sketche um, die für einen Lacher nach dem anderen sorgten. Zum Schießen war die Rolle von Springmaus-Urgestein Alfeo, der ein fiktives Gespräch über Wirtschaftsperspektiven in China unmittelbar in Gebärdensprache übersetzte. Dabei wurde er beim Wort "Spagat" selbst sportlich aktiv und fand auch eine ganz persönliche Interpretation für den Begriff "Fremdenverkehr".

Nach dem turbulenten Finale war noch mal die Küche am Zug. Mit einer "Kardamom Panna Cotta an Granatapfelsauce" zauberte die Landhaus-Küche wieder eine der köstlichen italienischen Desserts aus dem Hut, die den krönenden Abschluss des unterhaltsamen Abends darstellte. Ganz vorbei war der Abend aber noch nicht. Prinz Gutti enterte mit seinem Team noch mal die Bühne, verlieh den Landhaus-Chefs Antonio Pelle und Rolf Milser den Sessionsorden des Prinzen und spannte mit seinem Song "Wir sind alle Duisburger Jecke", eine karnevalistische Hommage an sein Duisburg, wieder den Bogen zum aktuellen Karnevalsgeschehen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort