Coronavirus in Duisburg Behelfskrankenhaus wird zurzeit noch nicht benötigt

Duisburg/Tönisvorst · Seit dem 27. März ist die Station mit 50 Betten komplett eingerichtet. Ärzte und Pflegepersonal stehen bereit. Doch noch gibt es hier keine Patienten.

 Die zweite Station der Rhein Klinik steht bereit.

Die zweite Station der Rhein Klinik steht bereit.

Foto: Tim Harpers

Die zweite Etage der Rhein Klinik in Laar ist präpariert: Hier können bis zu 50 Patienten aus anderen Krankenhäusern aufgenommen werden, wenn dort mehr Kapazitäten für Corona-Infizierte benötigt werden. In Laar sollen dagegen keine Corona-Patienten aufgenommen werden. Wann das so weit sein wird – oder ob das überhaupt einmal so weit kommen muss – das weiß man bei der Stadt momentan noch nicht. Aber man will für den Fall der Fälle zumindest gut vorbereitet sein.

Die Versorgung scheint auch personell gesichert zu sein: „Zahlreiche Ärztinnen und Ärzte sowie qualifiziertes Pflegepersonal sind dem Aufruf der Feuerwehr Duisburg gefolgt“, teilte die Stadt am Mittwoch auf Anfrage mit. Sie würden dann durch die Feuerwehr unter anderem im Behelfskrankenhaus in Laar und den medizinischen Sichtungsstellen in Großenbaum, Walsum und Hochheide zum Einsatz kommen können.

 Das Medikamentenlager von action medeor.

Das Medikamentenlager von action medeor.

Foto: action medeor
 Christoph Bonsmann (Mitte) übergab die Ausrüstung an die Feuerwehr.

Christoph Bonsmann (Mitte) übergab die Ausrüstung an die Feuerwehr.

Foto: action medeor

Mit medizinischem Equipment hat das Medikamentenhilfswerk action medeor in den vergangenen Tagen den Aufbau des Behelfskrankenhauses in Laar unterstützt. Das Hilfswerk aus dem niederrheinischen Tönisvorst erhielt eine entsprechende Bestellung von I.S.A.R. Germany. Der Rettungsdienst ist normalerweise bei Katastrophen im Ausland im Einsatz, wurde aber wie berichtet von der Stadt Duisburg mit der Beratung rund um die Errichtung des Behelfskrankenhauses beauftragt. Für action medeor war es ebenfalls ein außergewöhnlicher Auftrag: „Wir sind es gewohnt, dass Krankenhäuser und Hilfsdienste unsere Leistungen für die Auslandshilfe in Anspruch nehmen. Dass wir ähnliches einmal in Deutschland leisten würden, hätten wir uns vor Corona kaum vorgestellt“, so Christoph Bonsmann, Vorstand von action medeor. Zu den Ausstattungsgegenständen, die das Lager in Tönisvorst in Richtung Duisburg verließen, gehörten Infusionen, Kanülen, Kompressen, Skalpelle und Spritzen – „alles Dinge, die für die Notversorgung von Patienten benötigt werden“, so Bonsmann. action medeor setze sich als größtes Medikamentenhilfswerk Europas seit über 50 Jahren für eine nachhaltige und bessere Gesundheitsversorgung der Menschen insbesondere in Entwicklungsländern ein. Hauptsitz des gemeinnützigen Vereins ist Tönisvorst. Von hier aus würden jedes Jahr Gesundheitsstationen in circa 100 Ländern in Afrika, Lateinamerika und Asien mit medizinischer Hilfe versorgt. Im Not- und Katastrophenfall sei action medeor in der Lage, Arzneimittel, medizinisches Material und Instrumente in wenigen Stunden in das Katastrophengebiet zu schicken.

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