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Duisburg Begeisterung für das Ingenieurswesen

Duisburg · Eine 18-köpfige Teilnehmergruppe des "Sommeruni"-Programms besuchte gestern die Hüttenwerke Krupp-Mannesmann (HKM). Dass erstmals auch Jungen an dem Projekt teilnehmen durften, machte sich deutlich bemerkbar.

 Sophia Kölges zeigt ihr Werk. Die Aufgabe für sie und die anderen Teilnehmer der Sommeruni bestand darin, aus Messingplatten möglichst perfekt geformte Herzen zu feilen.

Sophia Kölges zeigt ihr Werk. Die Aufgabe für sie und die anderen Teilnehmer der Sommeruni bestand darin, aus Messingplatten möglichst perfekt geformte Herzen zu feilen.

Foto: Ralf Hohl

Im Rahmen des Projektes Sommeruni in Natur- und Ingenieurwissenschaften (S.U.N.I.) der Universität Duisburg-Essen sollen junge Frauen, die vor dem Schulabschluss stehen, für technische und naturwissenschaftliche Studiengänge begeistert werden. Seit diesem Jahr sind erstmals auch männliche Teilnehmer zu der Projektwoche, die aus Fachvorträgen an der Universität zu verschiedenen Themengebieten und Besuchen in kooperierenden Unternehmen und Instituten besteht, zugelassen.

Gestern erhielten die Hüttenwerke Krupp-Mannesmann Besuch von einer Gruppe, die direkt nach ihrer Ankunft und einer kurzen Einweisung in der Ausbildungswerkstatt I des Stahlunternehmens motiviert ans Werk gingen. HKM ist schon seit vielen Jahren Partner der Sommeruni. "Wir finden das klasse. Die jungen Leute können hier ein Gefühl dafür kriegen, was Technik ist", sagte Berufsbildungsleiterin Gabriele vom Ende.

Der so genannte "Kontaktikatag" begann für die 18-köpfige Gruppe mit praktischer Arbeit. Ihre Aufgabe bestand darin, aus Messingplatten möglichst perfekt geformte Herzen zu feilen. Dazu wurde das Material in die Maschinen eingespannt und dann mit Geschick und Augenmaß beschnitten. "Mit Stahl wäre das natürlich wesentlich anstrengender", sagte vom Ende.

Dass erstmals Jungs an der Orientierungswoche teilnehmen duften, machte sich deutlich bemerkbar. So waren die männlichen Teilnehmer mit fast 70 Prozent deutlich in der Überzahl. Diese Quote überraschte die Berufsbildungsleiterin. "Bei Frauen ist es scheinbar so, dass der Spaß an der Technik entweder gar nicht oder erst spät kommt", sagte die gelernte Ingenieurin. Bei HKM liegt der Frauenanteil im Ingenieursbereich derzeit bei gerade einmal fünf Prozent. "Man muss sich fragen, wie man die Werbung für Technik weiblicher machen kann", sagte vom Ende. Daneben müsse man mehr "Möglichkeiten für Mädels, beispielsweise Praktika", schaffen.

Entgegen dem Trend hat die 17-jährige Charlotte schon lange Spaß an technischen Dingen. "Meine Mutter ist Elektronikerin. Ich habe auch viel Spaß daran und mache alles, was in diesem Bereich im Haushalt so anfällt, mit ihr gemeinsam, zum Beispiel Löten", sagte die Schülerin der Essener Holsterhausen-Gesamtschule. Trotzdem habe sie noch keine Ahnung, was sie später einmal machen möchte. Neben einem technischen Studiengang käme für sie beispielsweise auch Medizin in Betracht. Ihr Zwischenfazit des Unternehmensbesuches fiel jedenfalls positiv aus: "Bisher gefällt mir das extrem gut", so die 17-Jährige.

Magdalena (16) freute sich besonders über die Abwechslung in der HKM-Werkstatt: "Es ist interessant, weil man selbst etwas machen kann", sagte sie. Die Vorträge in den vorigen Tagen seien zum Teil "sehr theoretisch und etwas trocken" gewesen, so die Schülerin des B.M.V.-Gymnasiums in Essen. Was sie nach ihrem Schulabschluss studieren möchte, weiß sie bisher noch nicht: "Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht."

Laut Gabriele vom Ende stehen Ingenieuren bei HKM alle Wege offen. "Man wechselt durch das Unternehmen. Jeder Tag ist anders, das ist sehr spannend", so die Berufsbildungsleiterin, die Frauen weiterhin zu diesen Berufsweg ermuntert: "Jede Bewerbung von einer Frau wird hier besonders angeguckt", sagte sie.

(RP)
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