Duisburg Baustellenmanager und eine Hotline

Duisburg · CDU- und SPD-Ratsfraktionen sowie die IHK ergreifen Maßnahmen, um die Probleme zu verringern, die sich durch gesperrte Straßen bzw. Autobahnen in jüngster Zeit ergeben haben.

 Lange hat's gedauert, inzwischen ist der Kreisel in Wedau nach langen Bauarbeiten endlich fertiggestellt.

Lange hat's gedauert, inzwischen ist der Kreisel in Wedau nach langen Bauarbeiten endlich fertiggestellt.

Foto: Christoph Reichwein

CDU- und SPD-Ratsfraktion ziehen aus dem Stau-Dilemma der vergangenen Wochen Konsequenzen und haben einhellig beschlossen, einen Baustellen-Manager im technischen Dezernat einzusetzen. Zugleich teilte die IHK gestern mit, dass sie eine Baustellen-Hotline eingerichtet hat.

Die Sperrung der A 59, der Duisburger Nord-Süd-Achse, war zwar unumgänglich, hat aber in großen Teilen des Stadtgebiets weitreichende Folgen. Durch die Öffnung der zwei Fahrspuren in Richtung Norden ab nächster Woche wird sich die Verkehrslage vermutlich etwas entspannen. Doch SPD und CDU denken nicht nur an die A59, sondern auch an die Probleme, die durch andere gleichzeitige Großbaustellen in den Ortsteilen - so zuletzt in Rheinhausen, Ruhrort oder Meiderich - entstehen. In den vergangenen Jahren häuften sich nach Einschätzung von CDU und SPD Situationen, wie sie dort und anderswo festzustellen sind.

 Der Kaßlerfelder Kreisel wird immer wieder zum Nadelöhr, auch wenn die Baustellen häufig kilometerweit davon entfernt sind.

Der Kaßlerfelder Kreisel wird immer wieder zum Nadelöhr, auch wenn die Baustellen häufig kilometerweit davon entfernt sind.

Foto: leskovar

Die beiden Ratsfraktionen haben nun einen Prüfauftrag in die Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Stadtentwicklung und Verkehr eingebracht, in dem es um die Einsetzung eines Baustellenmanagers geht. Er soll besser als bisher die parallelen Baustellen in den sieben Duisburger Bezirken koordinieren und abstimmen.

"Zunächst einmal sind die regen Bautätigkeiten ein sehr gutes Signal, denn sie zeigen, dass erheblich in die Duisburger Infrastruktur investiert wird", erklärt Herbert Eickmanns, planungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Bestimmte Fördermittel seien oft auch in einem engen Zeitkorridor zu verausgaben, was zwangsläufig zu parallelen Baustellen führe. "Eine bessere Verzahnung der vielen Bauvorhaben könnte die Bürgerinnen und Bürger aber entlasten", so Eickmanns.

CDU-Fraktionschef Rainer Enzweiler erklärt: "Letztlich ist diese Maßnahme auch überfällig, weil sich gerade in den letzten zwei Jahren die Zahl der Baustellen im gesamten Stadtgebiet stark erhöht hat, damit aber auch die Zahl der Staus, Engpässe, Umleitungen und Schleichwege durch Wohngebiete, wie nicht erst die notwendige Sperrung der A 59 gezeigt hat." Ein stringentes Baustellen-Management könne für eine bessere zeitliche und örtliche Abstimmung sorgen, so Enzweiler weiter. Die Erfahrungen mit diesen Baustellen-Managern, die es in anderen Städten bereits gebe, seien ermutigend. "Dort hat sich dieses Instrument bewährt."

Angesichts der mehrmonatigen Sanierungsarbeiten an der A 59 und den vielen zusätzlichen Baustellen in der Region richtet die Niederrheinische Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve eine Beratungs-Hotline für betroffene Unternehmer ein. Das teilte sie gestern mit. "Sobald Parkraum vor dem Ladenlokal wegfällt, Kunden und Lieferanten das Unternehmen nicht mehr finden oder Lieferanten gar die Zeitfenster dauerhaft nicht mehr einhalten können, leidet das tägliche Geschäft", so die Kammer.

Die A59 soll ab dem 1. Mai wieder in beiden Richtungen zweispurig befahrbar sein, allerdings mit schmaleren Fahrspuren als heute. Mit Einschränkungen muss zudem immer wieder auf der beschädigten A40-Rheinbrücke bei Neuenkamp gerechnet werden. Und auch anstehende Bauarbeiten am Kreuz Kaiserberg und auf der A3 sorgen für Verkehrsbehinderungen. Hinzu kommen Baustellen auf wichtigen Straßen im Duisburger Stadtgebiet.

(RP)
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