Duisburg "Barriere" soll weg

Duisburg · Steinsche Gasse und Poststraße hemmen den Lauf zwischen Innenstadt und Innenhafen. Studenten haben sich dieses Problems angenommen und schlagen unter anderem ein Tempolimit von 20 Stundenkilometern vor.

"Die Verkehrsschneise Steinsche Gasse und Poststraße bildet eine bauliche Barriere zwischen Innenstadt und Innenhafen." Diese und weitere städtebauliche Erkenntnisse wurden bei der Vorstellung des Siegerkonzeptes des Wettbewerbs "Von der InnenStadt zum InnenHafen" vorgestellt.

Der von Studenten erarbeitete Entwurf zur Verknüpfung der beiden Räume sollte eine zeitlich begrenzte Intervention beschreiben, die auch langfristige, städtebauliche Perspektiven aufzeigen kann. Anna Lerch und Mavie Lakenbrink von der Technischen Universität Dortmund haben die Jury mit ihrer Idee überzeugt. Zur Veranschaulichung der derzeitigen Verkehrssituation erstellten sie eine Wetterkarte, bei der die Kaltfronten die motorisierten Verkehrsteilnehmer darstellen, die Warmfronten die Fußgänger. "Unser Ziel ist es 'Mischfronten' und somit ein besseres Klima in Duisburg zu erzeugen", erklären die Studentinnen.

Gleichberechtigung

Die Untersuchungen hätten ergeben, dass die Innenstadt für die Besucher an der Steinschen Gasse endet. Lerch und Lakenbrink erklären: "Das wollen wir durch die Nutzung der Verkehrsschneise als 'shared space' ändern. Die Innenstadtbesucher sollen noch in der Fußgängerzone 'aufgegriffen' und zum Innenhafen weitergeleitet werden." Der "shared space", in dem sich alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt bewegen sollen, führe zu mehr Miteinander und steigere so den Erlebniswert des öffentlichen Raumes.

Für die Verwirklichung stehen verschiedene Maßnahmen auf dem Programm: Zum einen wird das Tempolimit auf 20 Stundenkilometer gesenkt. Hierdurch soll das Sicherheitsempfinden von nichtmotorisierten Verkehrsteilnehmern gestärkt und die Lärmbelastung verringert werden. Weiterhin wird die Querung der Fahrbahn an sechs verschiedenen Stellen durch gelb markierte Fußgängerüberwege erleichtert. Auch die Einrichtung von Sperrflächen ist vorgesehen. Zum einen sollen die Bürgersteige erweitert und den Fußgängern mehr Platz eingeräumt werden. Zum anderen entstehen Inseln auf der Fahrbahn, die sowohl eine sichere Querung ermöglichen als auch Platz für Interaktionen schaffen. Die entstehende freie Fläche soll von den Bürgern als Lebens-, und nicht nur als Verkehrsraum wahrgenommen werden.

(RP)
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