Duisburg Bands mit geballter Power "im Mix"

Duisburg · Für das Eurorock-Projekt wurden junge Musiker aus Perm, Portsmouth und Nimwegen nach Duisburg eingeladen.

Peter Burschs Projekt "Eurorock" geht in die nächste Runde und verspricht für die kommende Woche einige spannende Konzerte. "The Soultrane" aus Duisburgs Partnerstadt Perm, Russland, "Bellyeyesmile" aus der anderen Partnerstadt Portsmouth, England und "The Naked Sweat Drips" aus dem "benachbarten Nimwegen, Holland, trafen am Sonntag erstmals auf das Eurorock-Team. Zum Treffen im Parkhaus kamen auch die Duisburger Lokalmatadoren "Fix U If U Broke".

Projektleiter Peter Bursch begrüßte die Gäste und erläuterte die Besonderheit der Eurorock-Woche. Bis zum nächsten Samstag werden die Bands nämlich keinesfalls nur an ihrem Material arbeiten, sondern zusammen mit Musikern der anderen Bands gänzlich neue Lieder kreieren. "Die Hauptsache ist, dass ihr an eigenen Songs und Ideen arbeitet", betonte Bursch und berichtete von einer "Party" mit offizieller Begrüßung der Bands durch die Stadt Duisburg. Eigentlich handele es sich "nur um ein Barbecue", korrigierte Daniel Jung vom Kulturbüro, doch die geballte Power der vier Rockbands dürfte jeden Termin in eine Party verwandeln. Aus Erfahrung, so Peter Bursch, könne er berichten, dass die "neuen Songs meistens besser sind als die Bandeigenen". Damit die musikalischen Werke nicht bloß dunkel in Erinnerung, sondern möglichst für immer im Gedächtnis bleiben, werden die Lieder am Ende der Workshopphase aufgenommen.

Dass die Qualität der neuen Lieder zweifelsfrei hoch sein wird, steht außer Frage. Die jungen Musiker können was! Doch darauf "liegt nicht der Schwerpunkt", so Daniel Jung. "Es geht hier vor allem um neue Freundschaften und den Spaß an der Sache". Auch Peter Bursch war nicht einzig die Musik wichtig. "Am Anfang herrscht natürlich noch Unsicherheit, die Erwartungen sind hoch und alle sind aufgeregt", berichtete er. Später allerdings werden Freundschaften geschlossen, die erfahrungsgemäß über Jahre und Grenzen hinweg halten.

In der Workshopwoche spielt natürlich trotzdem die Musik die erste Geige. Dass "die neuen Lieder oft besser sind" als die Songs der Bands, hat laut Bursch einen einfachen Grund. "Die Musiker stehen unter Spannung, schließlich arbeiten sie nicht mit ihren Bandkollegen zusammen". Schreibblockaden gebe es trotzdem keine. Die Teilnehmer seien schon von ganz alleine fleißig, hätte er statt zu Musikworkshops zu einer Mathewoche geladen, wäre das wohl nicht der Fall, scherzte Bursch.

Während die organisatorischen Punkte abgehandelt wurden, juckte es den einen oder anderen Musiker sichtbar in den Fingern. Schließlich durfte sich jede Band kurz vorstellen, den Anfang machte "Fix U If U Broke" mit klassischer Rockmusik und einer kollektiv hüpfenden Band. Es folgte "The Soultrane", und nicht nur der Bandname verwies mit einer Anspielung auf Legende John Coltrane ins Jazzsegment, auch die eigene Musik bewegte sich im Jazz- und Bluesrock und irgendwo zwischen Bitches Brew, John McLaughlin und Mike Stern. Bellyeyesmile aus England hatten ihren eigenen Sound, zollten aber hörbar nationalen Musikhelden wie den Sex Pistols ihren Respekt.

"The Naked Sweat Drips" aus Holland setzte auf den neuerlichen Trend, Rocksongs sehr perkussiv zu gestalten.

(RP)
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