Duisburg Baerl wieder ohne Supermarkt

Duisburg · Der kleine Supermarkt der Schoemakers auf der Geststraße wird schließen – voraussichtlich zum Jahreswechsel. Der geplante Rewe-Markt hingegen wird wohl frühestens Ende 2012 fertig. Noch gibt es keine Baugenehmigung.

 Corinna und Thomas Schoemaker werden die Regale ihres kleinen Supermarktes an der Geststraße in Baerl nur noch bis zum Jahreswechsel wieder auffüllen.

Corinna und Thomas Schoemaker werden die Regale ihres kleinen Supermarktes an der Geststraße in Baerl nur noch bis zum Jahreswechsel wieder auffüllen.

Foto: Andreas Probst

Der kleine Supermarkt der Schoemakers auf der Geststraße wird schließen — voraussichtlich zum Jahreswechsel. Der geplante Rewe-Markt hingegen wird wohl frühestens Ende 2012 fertig. Noch gibt es keine Baugenehmigung.

Es ist die wohlkalkulierte Entscheidung eines Geschäftsmannes, die Corinna und Thomas Schoemaker dazu bewegt hat, ihren kleinen Supermarkt mit etwa 200 Quadratmetern Verkaufsfläche an der Geststraße in Baerl nach nur knapp drei Jahren wieder zu schließen. "Durch die hier in Zukunft entstehende Konkurrenzsituation hätten wir massive Umsatzverluste gehabt", sagt Thomas Schoemaker und meint damit den Rewe-Markt, der an der Schulstraße entstehen soll.

Obwohl der Konkurrent noch längst nicht eröffnet hat, geschweige denn überhaupt schon gebaut worden ist, werden die Schoemakers Baerl bald den Rücken kehren. "Wir werden voraussichtlich zum Jahreswechsel schließen", konkretisiert Thomas Schoemaker.

Keine Chance gegen den Großen

Der Grund dafür, den Schritt schon lange vor Eröffnung des Rewe-Marktes zu machen, liege in einem sehr guten Angebot: Von Duisburg aus gesehen hinter Rheinberg wollen die Schoemakers einen oder sogar zwei neue Standorte eröffnen, beide in kleinen Dörfern, in denen es außer ihnen keinen Supermarkt gibt.

Darüber, dass die Menschen in Baerl bald einen Großteil ihrer Einkäufe im nun einmal günstigeren Großmarkt machen werden, macht Schoemaker sich keine Illusionen und den Baerlern deshalb schon gar keinen Vorwurf. Das sei vollkommen verständlich bei knappen Renten und Einkommen.

Nur von der Politik ist Schoemaker enttäuscht: "Hier war nie jemand bei einer Ortsbesichtigung. Wenn dann gesagt wird, bei uns könne man sich noch nicht einmal mit dem Nötigsten eindecken, ist das schlichtweg falsch. Immerhin haben wir mehr verschiedene Produkte zur Auswahl als jeder Discounter", betont er.

Für die Zukunft prophezeit er darüber hinaus: "In spätestens zehn Jahren wird es einen von den beiden neuen Märkten in Orsoy oder Baerl nicht mehr geben." Es gehe ihm bei diesen Aussagen nicht mehr um Werbung für sich, versichert der Geschäftsmann, denn die Schließung stehe ja bereits fest.

Vielmehr macht er sich ein wenig Sorgen um seine Kunden. "Ich beliefere jeden Donnerstag zehn bis 15 Kunden kostenlos zu Hause, die nicht mehr so gut zu Fuß sind. Vielleicht kann das ja der Bürgerverein übernehmen", hofft er und möchte sich vernünftig verabschieden: "Wir hatten eine gute Zeit hier und bedanken uns bei allen treuen Kunden."

Rewe-Eröffnungstermin unklar

Den neuen Rewe-Markt an der Schulstraße gibt es hingegen bislang nur auf dem Reißbrett. "Der Investor hofft, dass er Ende 2012 fertig ist, um das Weihnachtsgeschäft noch mitzunehmen", erklärt Paul Gunhold, Hombergs stellvertretender Bezirksamtsleiter. Eine Baugenehmigung liege aber noch nicht vor. Den Baerlern wird monatelang wieder einmal nichts anderes übrigbleiben, als zum Einkaufen in einen Nachbarort zu fahren.

(RP)
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