Suche nach Mutter geht weiter Baby „Mia“ in Duisburg beigesetzt

Duisburg · Mia hat ihre Ruhe gefunden: Das Baby aus Duisburg, das im November tot in einem Altkleidercontainer in Polen gefunden wurde, ist am Donnerstag auf dem Trompeter Friedhof beigesetzt worden.

Duisburg: Beerdigung von Baby Mia in Duisburg
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Beerdigung von Baby „Mia“ in Duisburg

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Foto: Tim Harpers

Es war keine Beerdigung wie jede andere: Das tote Baby aus Duisburg, das im November in einem Altkleidercontainer im polnischen Kielce gefunden wurde, ist am Donnerstag beigesetzt worden. Es wurde auf dem Kinderfeld des Trompeter Friedhofs begraben. Ein Holzkreuz ziert das Grab. Darauf zu sehen sind ein Bär und Schmetterlinge.

Rund 20 Menschen nahmen Abschied von dem namenlosen Säugling, dem die Polizei im Laufe der Ermittlungen den Namen „Mia“ gegeben hat. Organisiert wurde die Beisetzung von den Duisburger Wirtschaftsbetrieben.

Stephanie Langmann-Lüdtke ist Trauerbegleiterin und hielt die Trauerrede: „Es ist bedrückend vor so einem kleinen Sarg zu stehen. Man ist ja selber Mutter“, sagte sie. Die Trauerrede für Mia sollte etwas Besonderes sein. „Ich habe mir lange Gedanken gemacht. Letztlich habe ich mich gefragt, über was sich alle Kinder freuen würden: eine Gute-Nacht-Geschichte.“ So eine hat dann auch die kleine Mia zu ihrem Abschied bekommen. Sie erzählte vom kleinen Bären Pippo, der einen Schmetterling gefangen hatte und ihn unbedingt behalten wollte. Doch die Bärenmama erklärt Pippo, dass Schmetterlinge fliegen müssten, denn „mit den Schmetterlingen fliegen die Träume der Kinder in den Himmel.“

„Nachdem Mia in einem unserer Container gefunden wurde, haben wir uns schon früh dazu entschlossen, die Beerdigung zu organisieren, wenn sich die Mutter nicht finden sollte“, sagte Silke Kersken, Sprecherin der Duisburger Wirtschaftsbetriebe. „Nach der Freigabe des Leichnams ist die Polizei auf uns zugekommen und hat gefragt, ob das Angebot noch steht. Und so kam es nun dazu.“

Auch die Polizei war vor Ort. Sie sucht weiter nach der Mutter. „Wir sind heute hier, weil wir die Bevölkerung noch einmal dafür sensibilisieren wollen, dass wir weiterhin auf Hinweise angewiesen sind. Natürlich ist das hier heute ein Abschied, aber nicht für uns. Wir werden weiterhin mit Hochdruck nach der Mutter suchen“, sagte Polizeisprecherin Jaqueline Grahl.

Die Todesursache ist der Polizei mittlerweile bekannt, die Informationen werden allerdings aus ermittlungstaktischen Gründen unter Verschluss gehalten. „Dabei handelt es sich um Täterwissen“, sagte Grahl.

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