Kind aus Duisburg zum Kauf angeboten Vater von Ebay-Baby legt Geständnis ab

Duisburg · Der 28 Jahre alte Vater der kleinen Maria hat nun doch gestanden, dass er seine Tochter bei Ebay Kleinanzeigen für 5000 Euro zum Kauf angeboten hat. Das Baby bleibt vorerst in einer Pflegefamilie. Der Fall aus Duisburg hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt.

 Maria wurde in die Obhut des Jugendamtes gegeben.

Maria wurde in die Obhut des Jugendamtes gegeben.

Foto: Screenshot Ebay

Der 28-jährige Vater hat gestanden, die Anzeige bei Ebay geschaltet zu haben, in der am vergangenen Mittwoch seine Tochter Maria zum Verkauf angeboten worden war. Er hat der Polizei auch sein angeblich abhanden gekommenes Handy übergeben, so dass nun nachverfolgt werden kann, wie das Foto des Kindes samt Verkaufstext auf die Ebay-Seite gelangt sind.

Gegenüber der Polizei besteht er allerdings darauf, dass er nur einen "Scherz" gemacht habe. Doch daran wachsen immer mehr Zweifel. Offenbar hatte er mehrfach versucht, sich bei Ebay einzuloggen, was ihm nicht direkt gelang. Seine vier Monate alte Tochter bot er schließlich dort zum Preis von 5000 Euro zum Kauf an. Weil Kunden sofort auf die Anzeige aufmerksam geworden waren, nahm sie Ebay bereits nach einer halben Stunde von der Seite. Noch am gleichen Abend hatte die Duisburger Polizei den Absender ausfindig gemacht. Die Wohnung des Ehepaares im Duisburger Stadtteil Rheinhausen wurde durchsucht und unter anderem der Rechner sichergestellt.

Nach ersten Einschätzungen der Polizei hatten darauf aber nicht nur die Eheleute sondern theoretisch auch andere Familienangehörige Zugriff, so dass sich zunächst nicht zweifelsfrei klären ließ, wer der Verfasser war. Zu diesem Zeitpunkt bestritten Mutter und Vater auch noch vehement, überhaupt etwas damit zu tun zu haben.

Offenbar unter dem Ermittlungsdruck stellte sich der Vater am Freitagnachmittag bei der Polizei und gab zu, was er getan hat. Er konnte nach der Vernehmung wieder nach Hause gehen. Die Ermittlungen gegen ihn laufen allerdings weiter, und er wird auch zur gegebenen Zeit angeklagt werden. Ob wegen Menschenhandels steht noch nicht fest, weil dazu bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssen. Zudem ist noch nicht abschließend geklärt, ob er damit ernst gemeint hatte oder nicht.

Das Baby ist nach wie vor in Obhut des Duisburger Jugendamtes und lebt seit vergangenen Donnerstag bei einer Pflegefamilie. Dem Kind soll es körperlich gut gehen. Zu seinen Eltern zurückkehren wird es vorerst nicht. Marias Mutter ist offenbar psychisch nicht der Lage, sich um das Baby zu kümmern. Die Eltern stammen beide aus Syrien und leben seit einem Jahr im Duisburger Stadtteil Rheinhausen.

(RP)
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