Duisburg AWO wartet noch immer auf Baugenehmigung für Stall

Duisburg · Die Kreiskonferenz bestätigte Manfred Dietrich als Vorsitzenden. Er dankte - und übte Kritik.

Manfred Dietrich war in bester Stimmung: "Ihr seid Weltklasse. Ihr seid die AWO-Duisburg", rief der Vorsitzende des Kreisverbandes den 104 Delegierten der Kreiskonferenz im Kleinen Saal der Mercatorhalle zu. Die Vertreter aus den 13 Ortsvereinen zahlten das Vertrauen prompt zurück. Mit 93,3 Prozent der Stimmen bestätigten sie den Rechtsanwalt für weitere vier Jahre in seinem Amt als Vorsitzender. Mit ihm zusammen führen Hubert Honnef und Hartmut Ploum den Wohlfahrtsverband, der in vier Jahren sein 100-jähriges Bestehen feiert.

Die Kreiskonferenz, die alle vier Jahre das AWO-Parlament zusammenbringt, bot nicht nur launige Momente und klare Wahlergebnisse. Manfred Dietrich stellte die Würde des Menschen in den Mittelpunkt seiner Rede. Diese Würde gelte es auch und nicht zuletzt für Menschen mit Demenz zu schützen. Und er prangerte das Leid der Bootsflüchtlinge im Mittelmeer und die Tatenlosigkeit der Politik an. Er schaute dabei auch auf Duisburg. Es sei das eine, Flüchtlinge zu versorgen. Es ist aber eine weitere Pflicht, diese Kinder zu beschulen. Die AWO-Integration habe dies bereits früh erkannt und angemahnt.

Manfred Dietrich ging in seiner Rede ebenfalls auf den Brand ein, der im Oktober 2013 die Stallungen auf dem AWO-Ingenhammshof in Meiderich zerstört hatte. Er betonte die große Welle der Solidarität, die er in diesem Maße für die Duisburger AWO noch nicht erlebt habe. Mehr als 50 000 Euro an Spenden waren für den Wiederaufbau zusammengekommen. Nicht einfach diese Mittel einzusetzen, wie Wolfgang Krause in seinem Bericht darstellte: Weil die Baugenehmigung für die Wiederherstellung der Stallungen weiter auf sich warten lässt, sagte Krause: "Eine Stadt kann arm sein, aber eine Stadt sollte funktionieren. Was hier in Duisburg passiert, ist schwer auszuhalten." Er sprach ein weiteres kritisches Thema an: Die Förderung der Stadt für die Begegnungs- und Beratungszentren für Senioren laufe zum Ende des Jahres aus und es gebe Bestrebungen, die Mittel zu kürzen. "Dagegen werden wir uns sowie die weiteren Wohlfahrtsverbände stemmen, denn diese Zentren sind wichtige Anlaufstellen für Senioren, die Rat und Hilfe benötigen."

Die AWO-Duisburg mit ihren Tochtergesellschaften, die im Bereich Jugendhilfe, Integration und Pflege tätig sind, steht wirtschaftlich gesund da. Sie hat 770 Beschäftigte, 50 Auszubildende und kann mit knapp 3000 Mitgliedern gegen den Trend ein leichtes Wachstum verzeichnen. Darüber hinaus engagieren sich 650 Ehrenamtler für den Verband.

(RP)
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