Duisburg Autobahnabfahrt noch nicht genehmigt

Duisburg · Die Bezirksregierung Düsseldorf prüft noch immer, ob und wann Investor Kurt Krieger am Güterbahnhofsgelände eine Abfahrt von der A 59 bekommt. In Neuss ist er schon viel weiter.

 Kurt Krieger scheint noch zu grübeln, ob sich de Duisburger-Investition lohnt.

Kurt Krieger scheint noch zu grübeln, ob sich de Duisburger-Investition lohnt.

Foto: Hans-Jürgen Bauer

In Neuss geht alles ganz schnell: Erst im Februar bekam Möbel-Mogul Kurt Krieger Grünes Licht vom Rat, Ende Mai wurde schon der Grundstein für das 120-Millionen-Euro-Projekt gelegt, und noch vor Weihnachten will das Höffner-Möbelhaus dort eröffnen. Krieger bezahlte in Neuss 30 Millionen Euro für ein 60 000 Quadratmeter großes Grundstück - die Stadt war mit einem Schlag schuldenfrei und konnte alle Kassenkredite in Höhe von 20 Millionen Euro ablösen. Wenn das Neusser Möbelhaus nicht spätestens am 27. Dezember eröffnet, sind zehn Millionen Euro Vertragsstrafe vorgesehen. Kurt Krieger ist allerdings sicher, dass es dazu nicht kommen wird.

Als Krieger im Rahmen der Grundsteinlegung in Neuss gefragt wurde, warum sein Unternehmen - immerhin Nummer drei der Möbelbranche in Deutschland - ausgerechnet in Neuss investiert, gab er eine klare Antwort: "Weil wir dort investieren, wo wir willkommen sind. Duisburg war planerisch und politisch schwierig, Düsseldorf hat offenbar andere Prioritäten - ja, und dann war da noch dieses Grundstück in Neuss. Das war und ist in Neuss eine wohltuende Zusammenarbeit mit einem geschäftstüchtigen Bürgermeister und einer politischen Mehrheit, die durchgehalten hat." Das lässt zumindest indirekt den Schluss zu, was in Duisburg nicht oder nicht so richtig funktioniert.

Rein formal krankt es hier aber vor allem noch am Planfeststellungsverfahren für den eigenen Autobahnanschluss an der A 59. Das Grundstück hat sich Krieger schon lange gesichert, und die Gedenkstätte der Loveparade-Katastrophe ist ebenfalls fertiggestellt. Das Prüfverfahren der Bezirksregierung für die Autobahnabfahrt zieht sich schon seit Monaten hin. Erst war der betreffende Mitarbeiter der Bezirksregierung erkrankt, dann wurde geprüft.

Kürzlich hieß es zunächst, dass untersucht werde, ob ein Erörterungstermin stattfinden müsse. "Das ist noch nicht abschließend geklärt", sagte eine Sprecherin der Bezirksregierung auf eine Anfrage der RP. Die grundlegenden Pläne hätten offen gelegen, Träger öffentlicher Belange wie auch Privatleute hatten die Chance, sich dazu zu äußern. Diese Stellungnahmen wurden nun dem Unternehmen Krieger als Antragsteller zur "Gegenäußerung" zugestellt. Wenn Kriegers Reaktion in Düsseldorf vorliegt, wird dort geprüft, wie das Verfahren weitergehen soll. Krieger hatte seine Bereitschaft erklärt, den Autobahnanschluss selbst zu finanzieren. Das Möbelhaus soll rund 43 800 Quadratmeter Einzelhandelsfläche haben und Platz für 7250 Quadratmeter für ein "Nebensortiment" bieten. Dazu kommt ein Möbel-Mitnahmemarkt mit einer Fläche von rund 8000 Quadratmetern.

(RP)
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