Duisburg Auszeichnung für Türöffner

Duisburg · Gestern erhielt das Fauré-Quartett im Opernfoyer aus den Händen von Oberbürgermeister Sören Link den 23. Musikpreis der Stadt Duisburg in Verbindung mit der Köhler-Osbahr-Stiftung. Die Laudatio hielt Dr. Alfred Biolek.

 Die Preisträger stellten sich mit den Offiziellen und Laudator Dr. Alfred Biolek (Mitte) zum

Die Preisträger stellten sich mit den Offiziellen und Laudator Dr. Alfred Biolek (Mitte) zum

Foto: Andreas PRobst

Für Klavierquartett haben Wolfgang Amadeus Mozart, Felix Mendelssohn, Johannes Brahms, Antonín Dvorák und Gabriel Fauré wirkliche Meisterwerke geschaffen. Doch im Konzertleben spielt diese Besetzung noch keine große Rolle. Etwas anders ist das seit dem Jahr 1995, als Erika Geldsetzer (Violine), Sascha Frömbling (Viola), Konstantin Heidrich (Violoncello) und Dirk Mommertz (Klavier) sich an der Karlsruher Musikhochschule zum 150. Geburtstag von Fauré zum Fauré-Quartett zusammenschlossen. Das inzwischen weltbekannte Ensemble ist Duisburg vielfach verbunden: Vor fünf Jahren waren die Vier hier "Artists in Residence", Dirk Mommertz hat eine Professur für Kammermusik am Standort Duisburg der Folkwang-Universität der Künste, und Erika Geldsetzer ist die Schwester des Duisburger philharmonischen Konzertmeisters Florian Geldsetzer.

Gestern nun erhielt das Fauré-Quartett im überfüllten Opernfoyer im Theater aus den Händen von Oberbürgermeister Sören Link den 23. Musikpreis der Stadt Duisburg in Verbindung mit der Köhler-Osbahr-Stiftung. Erstmals ging der Preis an ein Ensemble, und erstmals überreichte ihn der neue OB. Sören Link bezeichnete das Fauré-Quartett gestern als "Türöffner", weil sie das Repertoire für ihre Besetzung ständig durch wenig bekannte und neue Werke erweitern, vor allem aber die klassische Musik immer neuen, auch jungen Publikums-Schichten nahebringen. Die Laudatio hielt der mit der ausgezeichneten Formation befreundete Dr. Alfred Biolek.

"So ein Ensemble hat es zuvor nicht gegeben, und gibt es auch nicht", betonte er und zeichnete den Weg des Fauré-Quartetts nach, vom studentischen Anfang über erste Wettbewerbs-Erfolge bis zu den Stammgästen in den führenden internationalen Konzertsälen wie dem Amsterdamer Concertgebouw und der Londoner Wigmore Hall, ja zum eigenen Festival-Frühling auf Rügen. Die Deutsche Erstaufführung der "Symphonie concertante" von Alexandre Tansman 2007 in Duisburg habe mit den Weg bereitet für die Wiederentdeckung dieses Komponisten. Bemerkenswert ferner, dass das Ensemble auch in Clubs auftritt und Arrangements von Popsongs auf CD eingespielt hat.

Dirk Mommertz bedankte sich überschwänglich. Es sei eine große Ehre, als Duisburger Musikpreisträger nun in einer Reihe mit großen Namen wie Yehudi Menuhin, Dietrich Fischer-Dieskau und Pina Bausch zu stehen. "Aber während es bei denen so viel hieß wie ,danke, Ihr hattet eine schöne Zeit', verstehen wir diesen Preis eher als ,sehr gut, macht weiter so'. Wir sind ja auch erst 17, also noch nicht mal volljährig!"

(hod)
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