Ausstellung von Stephan Runge Abstraktionen mit hoher Suggestionskraft

Duisburg · Stephan Runge stellt eine Auswahl seiner Werke im Kunstverein Duisburg aus.

 Stephan Runge (r.) – hier neben Daniel Koch – stellt im Duisburger Kunstverein aus.

Stephan Runge (r.) – hier neben Daniel Koch – stellt im Duisburger Kunstverein aus.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Seit Freitag präsentiert der Kunstverein Duisburg eine höchst sehenswerte Ausstellung, deren Exponate erstmals dem Bestand der Kunstsammlung Krohne entnommen sind. Sie zeigt Arbeiten des Künstlers Stephan Runge. Sein Oeuvre umfasst die Malerei und die Zeichnung, Objekte und Installationen, aber auch die Fotografie und die Musik. Der Künstler lebt und arbeitet in Düsseldorf. Runge, geboren 1947 in Barkhausen, einem heutigen Stadtteil der Stadt Porta Westfalica, war im Anschluss an seine Studienzeit an der Düsseldorfer Kunstakademie (1965-1972) Meisterschüler von Joseph Beuys. Einem größeren Publikum bekannt geworden ist er durch seine Teilnahme an der Biennale in Venedig (1984) und der Documenta IX in Kassel (1992). 1993 wurde er Artist in Residence in Osaka (Japan).

Seit 1989 entwickelte er fast zwei Jahrzehnte lang in Japan ein bildgebendes Verfahren mit Pigmenten auf handgeschöpftem Papier und transparenten Seiden, das er immer weiter verfeinerte. Auf diese Weise entstünden Abstraktionen mit hoher Suggestionskraft, „die es ermöglichen, darin Formen, Kräfte und Energien in der Natur zu entdecken“, schreibt Kunsthistoriker Michael Krajewski im dazugehörigen Katalog. Eine Auswahl der zumeist großformatigen Werke stellt der Kunstverein am Weidenweg nun bis zum 28. Juli unter dem Titel „Meer zum Himmel“ in seiner Galerie im Erdgeschoss vor.

Drei Fotografien zu Beginn, 14 Malereien im Hauptteil und ein Triptychon zum Schluss umfasst die Ausstellung. Die ältesten Arbeiten stammen aus dem Jahr 1989; die neuesten aus 2016 und 2017. Seine Bilder sind mit Industriefarbe, Tinte, Pigmenten und Blattsilber auf Bütten- und Seidenpapier, Baumwolle, Seide und Leinen gemalt. Sie alle sind abstrakt gearbeitet, dazu großflächig und ungemein farbwuchtig und voller Geschichten, Phantasien und Deutungen. „Ich werfe ein paar Gramm Farbe auf eine Fläche und gebe den sich manifestierenden Kräften etwas Zeit. Das ist alles,“ erklärt Runge den Prozess seines Arbeitens. „Das ist abstrakte Malerei. Wer einen Inhalt, eine Form sehen will, muss sich Zeit geben.“ Runges Werke erzählen von Himmel und Meer, Räumen und Landschaften, aber auch von Drachen, Dämonen und anderen Wesen sowie der „Schlacht von Bagdad“.

Zu sehen ist die Ausstellung freitags und samstags in der Zeit zwischen 17 und 20 Uhr sowie sonntags zwischen 14 und 18 Uhr. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen unter www.kunstverein-duisburg.de.

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