Ausstellung in Duisburg Künstler lässt Farben sprechen

Insgesamt 20 Exponate zeigt Uwe Siemens im Kunstraum SG1. Es ist seine erste Ausstellung in Duisburg, die noch bis zum 6. September zu sehen ist.

 Uwe Siemens inmitten seiner aktuellen Ausstellung „Farbe gut, alles gut“ im Kunstraum SG1.

Uwe Siemens inmitten seiner aktuellen Ausstellung „Farbe gut, alles gut“ im Kunstraum SG1.

Foto: Olaf Reifegerste

„Farbe gut, alles gut“ heißt die neue Ausstellung, die der Kunstraum SG1 auf der Schmalen Gasse 1 in der Duisburger Innenstadt seit vergangenem Montag bis zum 6. September in seinen Räumen zeigt. Nach den eher „wortreichen“ Vorgänger-Ausstellungen von Nico Pachali und Eugen Schilke in der ersten Hälfte dieses Jahres, ist das zentrale künstlerische (Ausdrucks)Mittel in Uwe Siemens Werken, die sich hier eindrucksvoll zu Wort melden, allein die Farbe. Lasst Farbe sprechen lautet sodann auch seine Botschaft, die der Farbe eindeutig Vorrang gegenüber der Form gewährt.

„Die Farbe soll zu sich selbst gebracht werden, soll ihre ureigene Sprache entfalten können, soll in einen ganz unmittelbaren Kontakt zum sehenden Betrachter treten, ohne formale Zwänge, ohne narrative Erzählung“, schreibt der Bochumer Kunsthistoriker Ulrich Marquardt über die Arbeiten Siemens‘. Ausgangspunkt einer jedweden Bilderfindung, sagt Siemens, sei stets die Farbe, nicht eine Form, der die Farbe dann einverleibt werde.

20 Exponate wurden anlässlich der Ausstellung großzügig an die Wände des SG1 gebracht, davon 17 Bilder neueren Datums und drei Leuchtkästen aus der Serie „Legende“ von 2017. Letztere sind aus gewachstem und poliertem Schichtholz hergestellt und sind vom Motiv her an sogenannte Bodenkarten angelehnt, die zumeist von geologischen Diensten angefertigt werden. Vorlage seiner C-Prints seien Landbogenkarten aus dem polnischen Katowice gewesen. Die frappierend gleiche Bodenbeschaffenheit im Ruhrgebiet wie in Schlesien drücke für ihn darüber hinaus zugleich auch den unbändigen Wunsch nach „Grenzen öffnen“ aus. Die Ölbilder, allesamt matt gestrichen, gibt es groß- bis kleinformatig, von 160 x 120 cm bis 24 x 18 cm. Überwiegend sind es Öl, Tempera, Bienenwachs und Pigmente, welche in mitunter bis zu 50 Schichten, teils mit Pinsel, teils mit Spachtel, auf weißes Leinwand aufgetragen worden sind. Aber auch Holz und Papier sind jeweils einmal als Untergrund dabei.

Es ist Siemens‘ erste (Einzel)Ausstellung in Duisburg überhaupt. Der 1973 in Wadersloh im Kreis Warendorf geborene und heute in Bochum und Braunschweig lebende Künstler kam ansonsten weltweit schon viel rum: mit Vorträgen zum Beispiel war er in Tschechien, den Niederlanden und in Schweden; seine Arbeiten dagegen führten ihn nach Miami und Warschau, England und Norwegen beispielsweise.

Das SG1 ist für Besucher immer montags von 17 bis 20 Uhr geöffnet, als auch nach Vereinbarung unter kontakt@sg1-kunstraum.de. Der Eintritt ist frei.

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