Ausstellung in Duisburg Indien aus der Innensicht

Duisburg · Der Zahnarzt Manhardt Barthelmie zeigt in seinem Kunstraum in Duisburg spannende Werke von sieben international renommierten Fotografinnen und Fotografen.

 Manhardt Barthelmie vor einer Fotografie von Anja Bohnhof.

Manhardt Barthelmie vor einer Fotografie von Anja Bohnhof.

Foto: Peter Klucken

Indien ist für den Duisburger Zahnarzt Manhardt Barthelmie mehr als ein exotischer Subkontinent. Seit dem Jahr 2007 reist er zusammen mit einer Gruppe von Kollegen regelmäßig in das Land, um dort ehrenamtlich Menschen, die sich eine Behandlung nicht leisten können, zahnärztlich zu helfen. Zehnmal ist er bislang auf eigene Kosten nach Indien gereist. Das sollte man wissen, wenn man die aktuelle Ausstellung in Barthelmies Kunstraum im Mercatorhaus an der Königstraße 61 besichtigt. Zu sehen sind dort Werke von sieben international renommierten Fotografinnen und Fotografen, die mit ihrer jeweils typischen Bildsprache „Indien aus der Innensicht“ zeigen.

Bei der Auswahl der Fotokünstler und deren Werken kam es Barthelmie darauf an, dass die Ästhetik der Bilder nicht die Lebenswirklichkeit Indiens, die er bei seinen Aufenthalten selber erlebt hat, überdeckt. Wie bei einer fotografischen Spurensuche präsentiert die Ausstellung in Farbe und Schwarzweiß sowie mit unterschiedlichen Stilmitteln Straßen- und Stadtszenen, ausdrucksstarke Einzelporträts sowie Menschen in religiösen Ritualen oder auch kritische Studien.

Wieder bei einer Kunstraum-Ausstellung dabei ist die Dortmunder Fotografin Anja Bohnhof mit eindrucksvollen Porträts von Reisbauern, deren Leben nichts Idyllenhaftes hat. Einer von ihnen transportiert mit einem alten Fahrrad, dessen Reifen platt sind, in großen Krügen, die irgendwie befestigt sind, seine Ware. Fast mystisch wirkt eine Aufnahme des Pariser Fotografen Serge Bouvet, der eine Schar von Pilgern im Morgennebel zeigt. Der aus Mailand stammende Giulio Di Sturco hat den Ganges von seiner Quelle im Himalaya bis zu seiner Mündung in Bangladesch über zehn Jahre bereist. Zu sehen ist eine Auswahl seiner Fotografien, die die Schönheit des Flusses ebenso zeigen wie die katastrophalen Umweltsünden.

Bernard Descamp, ebenfalls in Paris geboren, zeigt unter dem Motto „Silences“ heilige Orte der Ruhe. Tim Hall hat es aus London nach Indien gezogen, wo er bevorzugt Orte aufsuchte, die mit Buddha in Verbindung gebracht werden. Seine Fotografien sind von Gemälden Turners inspiriert. Thomas Patrick Kiernan ist gebürtiger Ire, der als junger Mann nach Kolkata (früher Kalkutta) kam, wo er nun seit 30 Jahren lebt. Seine Fotografien sind zusammen mit denen von Sanat Kumar Das zu sehen, der seine Motive auf den Straßen seiner Heimatstadt Kolkata findet.

Neben den Fotografien sind in der Ausstellung einige Kunstbücher von Dayanita Singh aus New Delhi ausgestellt, die beim Verlag von Gerhard Steidl (Karl Lagerfeld bezeichnete ihn als „besten Drucker der Welt“), als eigene Kunstwerke verlegt werden.

Die Ausstellung ist ab sofort bis zum 25. Mai bei freiem Eintritt zu besichtigen. Am Freitag, 25. März, bietet Manhardt Barthelmie von 17 bis 20 Uhr, eine offizielle Eröffnung mit Führung an. Es gelten die tagesaktuellen Hygienebestimmungen. Anmeldung unter praxis@dr-barthelmie.de oder Telefon 0203 93420025.

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