Chinmayo und Josef Müller Ausstellung in Duisburg in Gedenken an die beiden beliebten Künstler

Duisburg · Die DU-Art-Galerie von Gerhard Losemann und Rita Ehrig erinnert an Josef Müller und Chinmayo, zwei Urgesteine der Duisburger Künstlerszene, die im Jahr 2021 verstorben sind.

Chinmayo arbeitete gerne mit Naturmaterialien.

Foto: Peter Klucken

So unterschiedlich Chinmayo und Josef Müller auch waren,  gemeinsam war ihnen, dass sie jahrzehntelang feste Bestandteile der Duisburger Künstlerszene waren. Sie gehörten, jeder auf seine Art, auch zu den beliebtesten Künstlern der Stadt. Vor wenigen Monaten ist Chinmayo im Alter von 84 Jahren gestorben, vor wenigen Wochen dann Josef Müller, der 85 Jahre alt geworden ist. Beide waren bis zuletzt künstlerisch aktiv. Und beide haben zahlreiche Werke hinterlassen, die zum Teil noch geordnet werden müssen.

Einen Einblick in ihr künstlerisches Erbe gibt die aktuelle Ausstellung in der Archiv-Galerie von Gerhard Losemann und Rita Ehrig. Losemann, Nestor der Duisburger Künstlerschaft, und seine Ehefrau kümmern sich schon seit einigen Jahren um die künstlerischen Nachlässe ihrer Duisburger Kolleginnen und Kollegen. Inzwischen ist die DU-Art-Galerie am Dellplatz 8 in eine Stiftung überführt worden, die hilft, hervorragende Duisburger Künstlerinnen und Künstler nach deren Tod vor dem Vergessen zu bewahren.

Bei Josef Müller und Chinmayo heißt es diesmal mit einiger Betroffenheit „in memoriam”, da nicht viel Zeit nach dem Tod der beiden verstrichen ist und für viele die Erinnerung noch mit Trauer verbunden ist.

Gerhard Losemann und Rita Ehrig vor einem Werk von Josef Müller.

Foto: Peter Klucken

Bei der Zusammenstellung der Ausstellung gab es die Qual der Wahl. Bei Josef Müller, der besonders mit seinen kleineren abstrakten Arbeiten Erfolg hatte, entschied sich Gerhard Losemann, der Müller seit Jahrzehnten gut kannte, dafür, auch größere Müller-Werke zu zeigen, die man bei ihm gar nicht vermutet hätte. Gleichwohl erkennt man auch da die Müller-Handschrift und jene typische heitere Grundstimmung, die er in seinen abstrakten Werken malend hervorzuzaubern verstand.

Chinmayo war ein Mann, der zwar immer menschenfreundlich war, der aber auch unnachgiebig sein konnte und Missstände hart kritisierte. Er suchte stets seinen eigenen Weg, legte 1980 seinen bürgerlichen Namen Hermann-Josef Schmitz ab (das Josef hatte er bereits vorher durch „James” ersetzt) und nannte sich fortan  als Sannyasin (inspiriert von den Schriften des indischen Gurus Osho) Chinmayo. Zunächst trat er öffentlich mit Texten und Gedichten in Erscheinung, dann fokussierte er sich auf die bildende Kunst. Die Arbeit mit Naturmaterialen, besonders mit Holz, machte ihn auch überregional bekannt. Die Überschrift im RP-Porträt zu Chinmayos 80. Geburtstag hieß „Baum sei Dank”. Für die Erinnerungsausstellung hat Gerhard Losemann besonders diejenigen Arbeiten ausgewählt, in der Chinmayo sich selber als Modell benutzte: Mal als Kopf, mal als skulpturale Silhouette seiner Statur. Bei der ein oder anderen Chinmayo-Arbeit kommt einem der Gedanke, dass der Künstler hier auf seine Weise sein Testament gemacht hat.

Die Ausstellung in der DU-Art-Galerie kann noch bis Ende des Jahres jeweils donnerstags und freitags sowie nach Vereinbarung besichtigt werden. Eine Anmeldung wird wegen der Corona-
Bestimmungen bis auf weiteres em-
pfohlen. Kontakt unter der Rufnummer 0203 334348.