Besondere Ausbildungsbörse in Duisburg Mit Ausbildung hoch hinaus

Duisburg · Der Landschaftspark Duisburg-Nord war am Dienstag Schauplatz einer ungewöhnlichen Ausbildungsbörse. Schüler von zwölf Duisburger Schulen waren zum Klettern eingeladen, um Berufsbilder praktisch kennenzulernen.

 Muhammed Türkaslan versucht, sich an der Kletterwand ein Bild vom Beruf des Gerüstbauers zu machen.

Muhammed Türkaslan versucht, sich an der Kletterwand ein Bild vom Beruf des Gerüstbauers zu machen.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Die Duisburger Arbeitsagentur geht bei ihrem Kampf gegen den Fachkräftemangel in Duisburg mitunter ungewöhnliche Wege. Anlässlich der Woche des Ausbildung hatten die Jobvermittler am Dienstag zu einer besonderen Veranstaltung in den Landschaftspark Duisburg-Nord eingeladen. Unter dem Motto „Mit Ausbildung hoch hinaus“ bekamen Schüler von insgesamt zwölf Duisburger Schulen die Gelegenheit, bei ihrer Suche nach ihrem künftigen Lebensweg einmal die Perspektive zu wechseln.

Bei einer Kletteraktion im Kletterpark des Landschaftsparks sollten die Schüler auf spielerische Art und Weise die Berufsbilder des Dachdeckers und des Gerüstbauers kennenlernen. Unter Anleitung erfahrener Mitarbeiter entsprechender Unternehmen konnten sie sich so selbst einmal an der Kletterwand und an der Arbeit auf Gerüsten versuchen. „Wir möchten den jungen Menschen heute zeigen, welche Chancen sich mit einer Ausbildung eröffnen. Besonders in Berufen, die nicht unbedingt in der Top-Ten-Liste der Ausbildungswünsche stehen“, sagte Astrid Neese, Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur. „Ausbildungsbetriebe im Gerüstbau und im Dachdeckerhandwerk suchen Fachkräfte und setzen seit Jahren auf Ausbildung.“ Doch es sei nicht immer leicht, Jugendliche für diese Berufe zu interessieren und ihnen das gesamte Spektrum zu vermitteln, das sich in diesen Tätigkeitsfeldern biete. „Heute steht der Spaßfaktor im Vordergrund“, sagte Neese. „Nachwuchskräfte finden Unternehmen heute, wenn sie kreativ auf junge Menschen zugehen, nicht nur auf Schulnoten schauen, sondern den Bewerbern die Chance geben, ihnen die gesamte Vielfalt ihrer Talente zu zeigen.“

Auch die Stadt Duisburg unterstützt die Initiative der Arbeitsagentur. „Der Landschaftspark Nord steht für Duisburg und ist ein guter Ort für eine Aktion, die Jugendliche in Duisburg weiterbringt“, sagte Stadtdirektor und Kämmerer Martin Murrack, der aktuell auch noch für die Personalverwaltung der Stadt verantwortlich zeichnet. „Das gilt auch für die Jugendberufsagentur, die bei der Stadt Duisburg unter einem Dach mit Agentur für Arbeit und Jobcenter eine zentrale Anlaufstelle für junge Menschen am Übergang von der Schule in den Beruf bietet.“

Verantwortlich für die Betreuung der Ausbilungsbetriebe ist der gemeinsame Arbeitgeber-Service von Agentur für Arbeit und Jobcenter. „Wir arbeiten dabei mit den Ausbildungsbetrieben Hand in Hand und unterstützen die Auszubildenden und Betriebe auch mit ausbildungsbegleitenden Hilfestellungen“, sagt Birgit Mölders, stellvertretende Geschäftsführerin des Duisburger Jobcenters. „An den Schulnoten muss die Aufnahme einer Ausbildung deshalb nun wirklich nicht scheitern.“

 Der Landschaftspark Duisburg-Nord war Schauplatz der ungewöhnlichen Ausbildungsbörse.

Der Landschaftspark Duisburg-Nord war Schauplatz der ungewöhnlichen Ausbildungsbörse.

Foto: Thomas Berns

Wie wichtig ein Termin wie dieser für die Ausbildungsbetriebe selber ist, verdeutlichte Karl-Georg Stromberg, Geschäftsführer des gleichnamigen Gerüstbau-Unternehmens. „Für uns sind Termine wie der heutige eine super Gelegenheit, uns den jungen Menschen zu präsentieren“, sagte er. Man müsse sich nichts vormachen. Das Berufsbild des Gerüstbauers hätten weit weniger Jugendliche auf dem Schirm, als zum Beispiel die Ausbildung zu einem Kfz-Mechatroniker. „Wir sind dankbar dafür, dass wir so die Gelegenheit bekommen, dem potenziellen Berufsnachwuchs einmal deutlich zu machen, wie aufregend und vielfältig unser Berufsbild sein kann.“

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