Duisburg Aus für eines der Hamborner Tropenhäuser

Duisburg · Im Frühjahr wurden die Tropenhäuser des Botanischen Gartens Hamborn wegen schwerer baulicher Mängel für Besucher und Personal geschlossen.

In einer Sondersitzung des Umweltausschusses und der Bezirksvertretung Hamborn wurde gestern mit großer Mehrheit das endgültige Aus des ersten Tropenhauses sowie die Umwandlung des zweiten Tropenhauses in eine Orangerie mit angeschlossener Überwinterungshalle beschlossen.

Dies bedeutet, dass tropische Pflanzen nicht mehr Bestandteil des Botanischen Gartens sein werden. Zudem werden die Aufzucht-, Satelliten- sowie Gewächshäuser ersatzlos abgerissen. Eine Reduzierung der Personalkosten soll durch die Vereinfachung der Pflege ermöglicht werden.

Der Beschluss ist eine direkte Reaktion auf die strikten Sparvorgaben der Bezirksregierung Düsseldorf, die jährlich Einsparungen von 500 000 Euro im Bereich Grünanlagen vorsieht. Bisher lagen die Ausgaben für den Botanischen Garten Hamborn bei 660 000 Euro.

Um diesen Einschnitt stemmen zu können, hatte Dr. Peter Greulich, Leiter des Dezernats für Umwelt, einen Kompromiss mit der Bezirksregierung geschlossen, der der Stadterlaubt, die eingesparten Mittel in den folgenden zwei Jahren für die nachhaltige Sanierung des Botanischen Gartens einzusetzen, um die Einsparung ab 2014 zu garantieren.

Somit steht der Stadt eine einmalige Investitionssumme von rund einer Million Euro zur Verfügung. Die gestern beschlossene Umstrukturierung des Botanischen Gartens Hamborn ermöglicht eine jährliche Einsparung von 453 500 Euro.

Dem Beschluss waren ausgiebige Gesprächsrunden mit Fraktionsvertretern und der Bürgerinitiative "Botanischer Garten Hamborn" vorausgegangen. Aus den Gesprächen hatten sich vier Lösungen ergeben, von denen gestern nur eine zur Abstimmung gestellt wurde. Die Bürgerinitiative zeigte sich enttäuscht. Ihr Sprecher Rainer Pullig warf der Stadt gespielte Kompromissbereitschaft vor.

Der Vorschlag der Initiative hätte eine nachhaltige Sanierung des Tropenhauskomplexes vorgesehen, der zu einer Kosteneinsparung von rund 280 000 Euro geführt hätte. Diese Einsparung ist aus Sicht der Stadt jedoch zu gering, da somit der Kompromiss mit der Bezirksregierung nicht eingehalten werden kann. Die Umgestaltung der Anlage soll in Arbeitsgruppen geschehen.

(RP)
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