Duisburg Aus der Krise voll durchgestartet

Duisburg · Die Zahlen können sich sehen lassen: Die Bilanz der Gebag für das Jahr 2017 zeigt, wie gut es der städtischen Baugesellschaft finanziell geht. Im kommenden Jahr werden große Projekte anlaufen.

 Beste Innenstadtlage: Direkt gegenüber vom Rathaus wird die Gebag die Weichen für die Bebauung stellen. Vor allem Wohnraum wird hier entstehen mit Preisen, die der hervorragenden Lage entsprechen.

Beste Innenstadtlage: Direkt gegenüber vom Rathaus wird die Gebag die Weichen für die Bebauung stellen. Vor allem Wohnraum wird hier entstehen mit Preisen, die der hervorragenden Lage entsprechen.

Foto: Gebag

Die städtische (Wohnungs-) Baugesellschaft Gebag hat am Dienstagmittag ihre Bilanz für das Jahr 2017 vorgestellt. Geschäftsführer Bernd Wortmeyer und Oberbürgermeister Sören Link zeigten sich zufrieden mit der Entwicklung des Unternehmens.

Der Jahresüberschuss der Gebag liegt mit 6,5 Millionen Euro fast drei Millionen Euro über dem Wert des Vorjahres. Auch das Eigenkapital ist angestiegen: Die Quote liegt nun bei 9,2 Prozent (Vorjahr: 8,2 Prozent). Dennoch betonte Wortmeyer, dass diese weiter die "Achillesferse" des Unternehmens ist: "Die Quote liegt bezogen auf vergleichbare Unternehmen deutlich unter dem Durchschnitt", sagt er. Dennoch zeige der Trend in die richtige Richtung.

Um die zahlreichen Projekt zu finanzieren, hat das Unternehmen nach eigenen Angaben über 65 Millionen Euro an Darlehen von Banken aufgenommen. "Die Banken unterstützen die Arbeit der Gebag", freute sich Wortmeyer. "Die Zeiten, in denen sich Banken überlegt haben, ob sie Geld bereitstellen, sind lange vorbei."

Rund 50 Millionen Euro hat die städtische Baugesellschaft im Jahr 2017 investiert. Die Summe ist im Vergleich zu den Jahren davor deutlich höher. Zum Vergleich: Im Jahr 2015 betrug die Investitionssumme gerade einmal ein Viertel davon. "Aus der Krise sind wir voll durchgestartet", sagte der Gebag-Geschäftsführer, der betonte, dass in den vergangenen drei Jahren fast 100 Millionen Euro in die Hand genommen worden sind.

Das Kerngeschäft der Gebag besteht aus zwei Tätigkeitsfeldern: zum einen die Bestandbewirtschaftung von über 12.100 Wohnungen, zum anderen die Flächenentwicklung. Der Bestand an Wohnungen ist im Laufe des Jahres 2017 nochmals leicht gestiegen. Die städtische Baugesellschaft bietet nun eine Gesamtwohnfläche von knapp 790.000 Quadratmeter an - das entspricht der Größe von 110 Fußballfeldern. In Gebag-Wohnungen leben rund 35.000 Bewohner. Hinzu kommen circa 150 Kleingewerbeflächen, zum Beispiel Kindergärten.

Der größte Teil der Investitionen im vergangenen Jahr war für Modernisierungen ausgegeben worden. Die Gebag steckte rund 20 Millionen Euro in ihren Wohnbestand, um etwa Barrieren abzubauen oder energetische Verbesserungen vorzunehmen. In 2017 erfolgte eine Modernisierungsrunde beispielsweise Am Kreyenbergshof in Hamborn. "In naher Zukunft werden wir die Fassaden und Dächer unserer Wohnungen angehen", berichtete Wortmeyer. Auch die Außenbereiche der Grundstücke sollten verschönert werden. Erfreut zeigte sich der Geschäftsführer auch über die Entwicklung des Leerstandes, der "weiter abgebaut werden konnte". Die Quote liegt bei knapp fünf Prozent. Zu diesem Anteil gehörten aber auch solche Wohnungen, die zurzeit aufgrund von Baumaßnahmen unbewohnbar sind. "Unsere Wohnungen stehen nicht mehr jahrelang leer", betonte Wortmeyer. "Mittlerweile wird sogar ein Drittel der Wohnungen nahtlos weiter vermietet."

In die Flächenentwicklung investierte die Gebag im Jahr 2017 rund 24 Millionen Euro. Weitere Projekte mit einem Investitionsvolumen von knapp 100 Millionen Euro seien zudem in Planung, berichtete Wortmeyer. Paradebeispiel für das Geschäftsfeld Flächenentwicklung ist das geplante Mercatorviertel. Nach Angaben der Gebag wurden mit drei Bauherren Absichtserklärungen für die Bebauung des Areals geschlossen, auf dem rund 350 Wohnungen entstehen sollen. Der Verkauf des Grundstücks erfolge im Laufe des Jahres. Die Investoren legten vorher Entwürfe vor. Der Baubeginn ist für Mai 2019 geplant.

Auch in Wedau laufen die Planungen für größere Projekte auf Hochtouren. Bernd Wortmeyer gab an, dass die ersten Baumaßnahmen beim Quartier "Sechs Seen Wedau" bereits in diesem Jahr anlaufen. "Der Lärmschutz kann errichtet und die Kleingärten können verlegt werden." Vorangetrieben werden soll auch der neue Campus der Universität in Wedau-Nord. Dort hatte die Gebag auf einer Fläche von über 26.000 Quadratmeter denkmalgeschützte Gebäude erworben.

Für 2018 kann Bernd Wortmeyer zuversichtlich sein. "Von den Darlehen sind noch 15 Millionen für mittelfristige Investitionen übrig." Oberbürgermeister Sören Link freut sich über die positive Entwicklung der Stadt-Tochter. So könne die Entwicklung der Stadt weiter vorangetrieben werden, äußerte er sich zufrieden. "Die Gebag kann weiter vielen Menschen modernen und bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung stellen", sagte er.

(jlu)
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