Duisburg Augenblicklich - 90 Jahre Duisburger Künstlerbund

Duisburg · Alle DKB-Künstler zeigen ab Sonntag, 1. Dezember, ihre Abschlussausstellung auf dem Werksgelände von HKM.

 In der Haupthalle werden die Besucher von zwei übergroßen Holzskulpturen von Roger Löcherbach empfangen.

In der Haupthalle werden die Besucher von zwei übergroßen Holzskulpturen von Roger Löcherbach empfangen.

Foto: andreas probst

Der Duisburger Künstlerbund (DKB) feiert in diesem Jahr sein 90-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass veranstaltet er seit Jahresbeginn verschiedene Ausstellungen in ganz Duisburg. Am Sonntag, 1. Dezember, um 15 Uhr, beendet er seine Jubiläumstour mit einer Ausstellung bei HKM.

"Augenblicklich" heißt die Schlussausstellung im Jubiläumsjahr, die bis 12. Januar in der alten Schreinerei auf dem Gelände der Hüttenwerke Krupp Mannesmann gezeigt wird. Nach dem Auftakt unter dem Titel "Lasst euch überraschen" in der Galerie der Bezirksbibliothek Rheinhausen und "Mittendrin" in der Kulturwerkstatt Meiderich sowie "On the way" im Gemeindehaus Ruhrort, kommen ab Sonntag alle Künstler, die dem DKB angehören, zu einer abschließenden Gruppenausstellung, bestehend aus Malerei, Bildhauerei, Fotografie und Videokunst, zusammen.

Auf sechs Ausstellungsflächen verteilt präsentieren 16 DKB-Künstler zuzüglich dem diesjährig verstorbenen Hans-Jörg Leeuw Teile ihrer Arbeiten. In der Haupthalle konfrontieren zwei übergroße Holzskulpturen von Roger Löcherbach den Ausstellungsbesucher. "Für mich ist der Mensch Thema meiner plastischen Arbeit", erklärt Löcherbach seine künstlerische Motivation, "und dabei verändere ich oft den Maßstab." In dem gleichen Raum befinden sich außerdem 14 Bilder von "Starken Frauen aus dem Senegal", die die Fotografin Britta Lauer in Paris, Dakar und dem Ruhrgebiet aufgenommen hat. Ebenfalls dort hat Klaus Florian seine sieben Werke von Mischtechnik auf Papier unter dem Thema "Aroma" untergebracht.

Einen Raum weiter setzen sich Andrea Bender, Barbara Deblitz und Alexander Voß (auch) mit den Raum- und Wandgegebenheiten der alten HKM-Schreinerei auseinander. Am stärksten ausgeprägt ist diese Sehweise bei Voß, der ausgehend von der Zeichnung zur Umsetzung der Linie mit verschiedenen Materialien arbeitet. Diesmal sind es Spanplatten und Glas. Die Wand ist dabei Bestandteil seines Kunstwerkes. Deblitz hat in diesem Raum elf Saucieren auf Holzpodeste postiert. Mit dieser Sammlung wolle sie verdeutlichen, sagt sie, wie das einstige Prunkobjekt des Adels in den 1920er Jahren die Vitrinen der Arbeiterhaushalte erobert habe.

Im gegenüberliegenden Raum haben sich André Schweers und Ralf Raßloff eingerichtet. Schweers' "10 Traces" sind eine Art Spurensuche, die mit Raßloffs Fotografien von Natur und der Natur außerhalb der alten Schreinerei durch das Fenster betrachtend, sich ideal ergänzen. Nebenan hat Michael Kiefer entstandene "Augenblicke" malerisch eingefangen, während sich Chinmayo mit dem Objekt "Baum sei Dank", der Installation "Jeder ist sich selbst der Fernste" und einem Epitaph zur Erinnerung an den Widerstandskämpfer Harro Schulze-Boysen dort platziert hat.

In einem weiteren Raum hat sich Elisabeth Höller mit zwei Videoinstallationen eingebracht. Das Thema ihrer Kunst lautet: "Schöne Aussicht". Darin zu sehen sind Filmbeiträge über Berge, Meer und Strand.

(RP)
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