Duisburg Aufstieg in luftige Höhen im "Neoliet"

Duisburg · Wo die einen Muffensausen kriegen, beginnt für andere der Spaß: Beim Sportklettern geht's hoch hinaus.

 So wird's gemacht: Gut gesichert meistern diese beiden jungen Damen die steile Wand.

So wird's gemacht: Gut gesichert meistern diese beiden jungen Damen die steile Wand.

Foto: Christoph Reichwein

Im "Neoliet" ist viel los: Kinder, Jugendliche und Erwachsene klimmen hier die fast 20 Meter hohen Wände der Kletterhalle empor. Auch die Schüler-Gruppe von Leonie Böhme, Jugendtrainerin im Deutschen Alpenverein (DAV) Duisburg, turnt durch die Halle. Aber natürlich nur mit Sicherung und unter dem wachsamen Blick der 20-Jährigen.

"Ich bin durch einen Freund aufs Klettern gekommen", sagt Böhme. 2008 hat sie selbst mit dem Klettern angefangen. "Ich bin erst mitgekommen und habe es mal ausprobiert - und es hat mir direkt Spaß gemacht." Beim DAV machte sie später ihre Ausbildung zur Trainerin. Beim Klettern lerne man schnell dazu und habe schnell kleine Erfolgserlebnisse, sagt Böhme. Eine gute Motivation, berichtet die Trainerin: "Durch die schnellen Ergebnisse steigt die Lust, weiterzumachen." Trotzdem kämen besonders Kinder schnell an den Punkt, wo mit den ersten komplizierten Kletterstrecken auch der erste Frust kommt. Wie klappt's mit dem Fortschritt? "Etwas hartnäckig muss man schon sein und manchmal etwas Geduld haben", so die Trainerin. Bei den Kindern komme es oft auf das Maß an eigenem Interesse an. "Wenn die Kinder wirklich Spaß haben und es aus eigenem Antrieb machen, kommen sie gut durch diese schweren Phasen." Doch nicht immer seien in den Gruppen alle Kinder aus eigenem Wunsch da.

Zwar komme es selten vor, doch ab und an sind Schüler dabei, die von ihren Eltern zum Training geschickt werden. "Manchmal sind auch diese Kinder später wirklich mit Spaß und aus eigenen Stücken dabei", sagt Böhme. Einzelne Ausnahmen gebe es zwar - in solchen Fällen spreche sie aber erst das Kind und danach die Eltern an. "Ich schlage dann meist vor, vielleicht eine andere Sportart auszuprobieren, wenn das Kind zum Training keine Lust mehr hat."

Böhme trainiert zwei Jugendgruppen. Die Zusammensetzung der Gruppen ist sehr gemischt - allerdings sind die Jungs in der Überzahl. Warum? "Die Mädels entscheiden sich wahrscheinlich oft fürs Reiten oder andere Sportarten, die ihnen typischer als das Klettern erscheinen."

Klettern sei "eine Sportart für sich", aber eigentlich sei für jeden das Richtige dabei. Trotzdem ist die Anzahl der Mädchen in den Trainingsgruppen in den vergangenen Jahren zurückgegangen.

Den Hauptsitz hat der DAV Duisburg im Landschaftspark, wo in der Sommersaison auch das Training stattfindet. "Klettern ist zu jeder Jahreszeit möglich - im Sommer kann man viel Zeit draußen verbringen, und für den Winter gibt es Kletterhallen", sagt die Trainerin. Die Jugendgruppen des DAV haben früher in der Wintersaison gewöhnlich in der "Fit4Life"-Halle in Wedau trainiert. Diese fiel allerdings nach einem Umbau im Frühjahr recht klein aus und bot auch nicht mehr die nötigen Schwierigkeitsgrade, um langfristig zu trainieren. Diese Saison begann das Hallen-Training im "Neoliet", Ruhrorter Straße 51 in Mülheim - und bisher sind alle Teilnehmenden damit zufrieden. "Hier gibt es genug Raum für alle und viele Strecken in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden."

Anmeldungen bei der Geschäftsstelle des DAV, Emscherstraße 71. Info unter Telefon 0203 428120.

(zuew)
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