RP-Serie Gesund und vital in Duisburg Auf Risikoschwangerschaften eingestellt

Duisburg · Als Perinatalzentrum Level I arbeiten im Klinikum Duisburg die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin räumlich und personell eng zusammen.

Eine Geburt ist das Natürlichste der Welt. Und auch im Klinikum Duisburg verlaufen die meisten Geburten ganz normal, das heißt: ohne Komplikationen für Mutter und Kind. Doch es gibt eben auch die anderen Fälle: Risikoschwangerschaften wie Mehrlingsgeburten und die Kinder, die viel zu früh auf die Welt kommen. Für solche Fälle ist die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Klinikum Duisburg bestens aufgestellt. Denn sie arbeitet als Perinatalzentrum Level I eng mit der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin zusammen.

1075 Kinder kamen im vergangenen Jahr im Klinikum Duisburg zur Welt, knapp 300 mehr als im Jahr zuvor und so viele wie nie in der Geschichte des Krankenhauses. Dieses Jahr wird es wohl einen neuen Rekord geben. "Wir peilen jetzt die Zahl von 1200 Geburten an", sagt Chefarzt Prof. Dr. Markus Schmidt. Die werdenden Mütter kommen längst nicht mehr allein aus Duisburg, sondern auch aus den umliegenden Nachbarstädten. Eine halbe Stunde Anfahrt für die Geburt sei durchaus ohne Probleme machbar, sagt Schmidt.

Die Entscheidung der werdenden Eltern für das Klinikum Duisburg führt der Chefarzt auf das Gesamtkonzept zurück. "Wir haben die Perinatalmedizin in den Fokus gerückt. Und mit der Kinderklinik zusammen ist man stark", sagt Schmidt. Die Eltern fühlten sich so auf der sicheren Seite. Vor allem bei den Mehrlingsgeburten ist die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe im Klinikum Duisburg führend. 104 Mehrlingskinder kamen dort im vergangenen Jahr zur Welt. Deshalb bietet die Klinik inzwischen auch einmal im Monat einen Infoabend mit Kreißsaalführung speziell für werdende Mehrlingseltern an. Um noch besser auf die Besonderheiten der Zwillings- und Drillingsschwangerschaften eingehen zu können, hat die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe ein breites Angebot für werdende Mehrlingseltern entwickelt: Neben der Pränataldiagnostischen Ambulanz "unisono Duisburg" für vorgeburtliche Diagnostik findet eine Risikosprechstunde zur Betreuung in der Schwangerschaft statt. Die "unisono"-Ambulanz hat Prof. Schmidt aus Essen mitgebracht. Dort hatte er sie am Uniklinikum gemeinsam mit einem Kollegen eingerichtet.

Doch nicht nur Mehrlingsschwangerschaften bergen ein mögliches Risiko, sondern beispielsweise auch Bluthochdruck der Mutter während der Schwangerschaft oder Infektionen. Die Gefahr von einer Frühgeburt kann in solchen Fällen drohen. Da das Klinikum Duisburg als Perinatalzentrum Level I ausgewiesen ist, können die Frühchen dort bestens betreut werden. Für sie stehen auf der kombinierten Intensivstation der Kinderklinik acht Betten mit Beatmungsgeräten zur Verfügung.

Für Markus Schmidt und sein Team mit 15 Ärzten und 14 Hebammen ist es wichtig, eng mit den niedergelassenen Kollegen zusammenzuarbeiten. "Das klappt gut", sagt der Chefarzt. Denn während Frauen, die eine normale Schwangerschaft durchlaufen, in der Regel vier Wochen vor der Geburt erstmals in der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe zu einem Gesprächstermin kommen, schicken die niedergelassenen Ärzte Frauen mit Auffälligkeiten zur Abklärung sicherheitshalber schon vorher zur Untersuchung ins Krankenhaus. Gibt es Probleme, wird die Frau nach Möglichkeit zweigleisig betreut, immer in gegenseitiger Absprache.

Verläuft die Geburt am Ende ohne Komplikationen, können die Mütter in der Regel nach zwei bis drei Tagen das Krankenhaus wieder verlassen, nach einem Kaiserschnitt nach etwa vier Tagen. "Jedes dritte Kind kommt heute per Kaiserschnitt auf die Welt", sagt Markus Schmidt. Nicht zuletzt deshalb, weil immer mehr Frauen es so wünschen. "Wir lehnen diesen Wunsch der Eltern nicht ab, aber wir klären genau auf und verschweigen die Risiken nicht", sagt Schmidt. Denn nach jedem Kaiserschnitt sei die nächste Schwangerschaft eine Risikoschwangerschaft.

(RP)
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