Duisburg Auf die Bücher, fertig, los!

Duisburg · Selbst die größten Lesemuffel werden während der 40. Internationalen Kinderbuchausstellung (IKiBu) vom Schmökerfieber ergriffen. Zum Auftakt entwarfen die Teilnehmer ihre eigenen Kinderbuchillustrationen.

 Paul (rechts) und die anderen Kinder der Klasse 3c der Grundschule Tonstraße bastelten gestern mit Illustratorin Anke Faust zur Eröffnung der 40. Internationalen Kinderbuchausstellung in der Zentralbibliothek.

Paul (rechts) und die anderen Kinder der Klasse 3c der Grundschule Tonstraße bastelten gestern mit Illustratorin Anke Faust zur Eröffnung der 40. Internationalen Kinderbuchausstellung in der Zentralbibliothek.

Foto: Ralf Hohl

Der Weihnachtsmann wurde beraubt. Alle Geschenke sind weg, ausnahmslos. Nur der junge Hobbydetektiv Max kann das Fest noch retten, denn er ist den Tätern dicht auf den Fersen. "Rettet die Geschenke" heißt Pauls erste eigene Kinderbuchgeschichte. Der Achtjährige hat das kleine Heftchen, in dem er das Abenteuer seines Helden Max erzählen will, bereits zur Hälfte mit Papierschnipseln aus Zeitschriften bekleistert. Gerade schneidet er ein großes Kreuz aus dunklem Hochglanzpapier in die passende Form. "Für den Friedhof, auf dem die Verfolgungsjagd spielt. Die Geschichte soll nämlich schon ein bisschen gruselig sein", erklärt er. Abgeguckt hat Paul sich die Collage-Technik bei Anke Faust. Die Illustratorin hat schon mehrere Kinderbücher mit ihren bunten Zeichnungen ausgeschmückt und präsentiert zur 40. Internationalen Kinderbuchausstellung (IKuBu) 30 Originalzeichnungen aus verschiedenen Kinderbüchern in der Zentralbibliothek an der Düsseldorfer Straße.

Mit einem kurzen Vortrag zu ihrer Arbeitsweise, einer Lesung und einem anschließenden Workshop stellte sie ihre Arbeit den Schülern der Klasse 3c der Grundschule Tonstraße vor. Die durften nicht nur zuhören, sondern selbst zu Zeitschrift, Schere und Kleber greifen, um ihre eigenen Geschichten zu bebildern.

"Genau das ist uns wichtig, das ist das Grundprinzip", sagte IKiBu-Koordinator Jens Holthoff über die Auftaktveranstaltung. "Die Kinder sollen im unmittelbaren Kontakt mit den Künstlern stehen und ihre Arbeiten interaktiv kennenlernen." Das sei allemal besser als eine 60-minütige Lesung, bei der die jungen Zuhörer zwangsläufig irgendwann abschweifen oder sich gar langweilen würden.

Im gesamten Stadtgebiet

Mitmachen, selbst erleben und gefördert werden – das wird in dieser Woche zum 40. Geburtstag der Kinderbuchausstellung bei insgesamt 200 Aktionen, darunter 80 Lesungen für Schulklassen, umgesetzt. Die Veranstaltungen sind über das gesamte Stadtgebiet verteilt, um möglichst viele Interessierte zu erreichen. Vormittags nehmen die angemeldeten Schulklassen an den Lesungen und Workshops teil, an den Nachmittagen gibt es jeweils offene Programmpunkte. So auch am Samstag, wenn bei einem großen Aktionstag in allen Stadtteilen kostenfreie Angebote die Leseratten der Zukunft anlocken sollen.

"Im vergangenen Jahr hatten wir nur eine Schmalspur-IKiBu bieten können, weil uns das nötige Geld fehlte", sagt Holthoff. Pünktlich zum Jubiläum habe man sich mit der Hilfe der beiden Sponsoren – der Internetagentur "Krankikom" und der Volksbank Rhein Ruhr – nun aber wieder breiter aufgestellt.

(RP)
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